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Higlands and Islands

Unsere Scarabeos haben wir im Maerz 2000 bekommen und haben die ersten 1000 km schon nach einem Monat hinter uns gebracht. Wir wollen in diesem Sommer wieder nach Schottland, aber dieses Mal mit den Rollern und uns selbst immer wieder eine neue Bed & Breakfast-Unterkunft suchen. Die geplante Route geht mit der Faehre von Zeebruegge nach Hull, dann durch den Norden Englands und den Sueden Schottlands nach Edinburgh. Von hier aus zuerst auf der Ostseite Richtung Norden, oberhalb von Inverness in den Westen und auf die Inseln Lewis und Harris und Skye. Danach auf der Westseite um Glasgow herum noch in den Lake District in England und dann wieder in Hull aufs Schiff nach Zeebrügge.

Wir haben uns mit einigen groesseren Touren ins Elsass, zum "Einfahren" und auch einer Tour nach Belgien, mit vielen Pommes frites, an die Kueste, damit wir ungefaehr wissen, wie lange wir bis Zeebruegge brauchen, auf die Fahrt vorbereitet, machen nochmal Ende Juni die 6.000er Inspektion und los geht es Mitte Juli.

1. Tag
Laemmerspiel - Maldegem bei Bruegge (613 km)

Wir fahren frueh gegen 5.30 Uhr los, zunaechst auf die Autobahn, uebers Frankfurter Kreuz nach Mainz und auf die A 61 bis Rheinboellen.

Fruehstueck

Geht's endlich weiter?
Vor dort geht es durch den Hunsrueck ueber Simmern nach Bernkastel-Kues, ueberqueren hier die Mosel und fahren durch die Eifel ueber Osann, durch das Salmtal, Binsfeld und Bitburg und erreichen bei Vianden die luxemburgische Grenze.

Schnell durchqueren wir das kleine Land auf der Landstrasse 15 bis ins belgische Bastogne. Weiter geht es auf der gut ausgebauten Strasse durch die Ardennen bis kurz vor Namur, hier benutzen wir bis einige Kilometer vor Bruessel die Autobahn A 4. Wir verlassen diese an der Ausfahrt Nr. 3 bei La Hulpe und fahren unterhalb der belgischen Hauptstadt ueber Waterloo, Braine-l'Alleud-l'Alleud, Lembeek und Halle nach Aalst. Ab hier benutzen wir die Autobahn A 10, um an Gent vorbeizufahren. Bei Aalter verlassen wir die Autobahn wieder und fahren Richtung Norden nach Maldegem. Gegen 18.00 Uhr sind wir an dem kleinen Hotel Amaryllis, das wir uns bei der "Testfahrt" im Fruehling ausgesucht hatten. Hier in der Naehe gibt ist im Ort auch ein sehr nettes Restaurant, wo wir zu abend essen, wieder mit vielen Pommes. Heute hat es fast den ganzen Tag geregnet, Mal mehr und Mal weniger. Da kommt ein gutes warmes Essen und spaeter ein gemuetliches Bett gerade recht.

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2. Tag
Maldegem - Bruegge - Zeebruegge (42 km)

Von Maldegem aus ist es nicht mehr weit bis Zeebruegge, unserem Einschiffhafen. Da wir erst heute Nachmittag am Schiff sein muessen, haben wir noch genug Zeit uns die Stadt Bruegge anzusehen. Leider ist das Wetter auch heute nicht besonders freundlich aber wenigsten einigermassen trocken. Wir stellen unsere Roller mitsamt Gepaeck in der Naehe des Rathauses auf einen Parkplatz ab. Wir machen einen Stadtrundgang und auch eine kleine Rundfahrt mit einem auf den Kanaelen.


Ganz viele Scarabeos
Als wir uns so langsam wieder auf den Weg zu unseren Rollern machen, sehen wir eine grosse Gruppe, mit lauter 50-er Scarabeos, aus Frankreich. Wir sind natuerlich nicht faul und holen die beiden groesseren Brueder und stellen sie dazu.

Nach einem kurzen Plausch mit den jungen Fahrern muessen wir uns aber aufmachen, sonst faehrt das Schiff ohne uns. Ab 16.30 beginnt die Verladung der Fahrzeuge. Wenn man zum ersten Mal mit einem Zweirad auf eine Faehre faehrt, ist das schon recht aufregend. Beim Hineinfahren in den grossen Bauch des Schiffes bekommen wir ein paar Seile in die Hand gedrueckt und werden auf einen schmalen Steg mit stabilem Gelaender gelotst.

Da wir aber nicht die einzigen Motorradfahrer sind und die vielen anderen offensichtlich schon oefter gefahren sind, die meisten haben ein GB-Schild, machen wir es denen nach, laden ab und binden auch unsere Mopeds am Gelaender fest. Dann geht es in die Kabinen. Ganz schoen eng fuer zwei Personen mit je einem Motorradsack und noch anderem kleinen Gepaeck. Die Top-case hatten wir in weiser Voraussicht nicht mitgenommen. Bis alle Pkws, Lkws und Menschen verladen sind, das dauert schon eine Weile. Wir koennen noch ein wenig zusehen, bis gegen 20.00 unser Schiff ablegt. Als das Schiff den Hafen verlaesst, lassen wir auch eine dicke Wolkendecke hinter uns, es hatte kurz vorher wieder etwas angefangen zu regnen. Vor uns jedoch haben wir auf dem Weg nach Westen einen wunderschoenen Sonnenuntergang. Wenn das kein gutes Omen ist. Wir lassen uns das Abendessen-Buffet noch gut schmecken und verziehen uns dann, als es zu dunkel und auch zu kalt wird, um an Deck zu bleiben, in unsere Kojen.

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3. Tag
Hull - Eastgate (295 km)

Am naechsten Morgen werden wir schon frueh geweckt. Draussen auf den Gaengen ist schon einiges Hin- und Hergewusel. Es ist auch schon "Land in Sicht". Wir packen also auch wieder alles zusammen und machen uns zunaechst ueber das wunderbare englische Fruehstuecksbuffet her. Dann nehmen wir unsere Gepaeck und laden unsere Mopeds wieder auf. Ein wenig schwierig, wenn man fast keinen Platz hat, die Seitenkoffer zu oeffnen, die anderen Motorradfahrer sind naemlich auch schon wieder da. Ab 8:30 verlassen die ganzen Fahrzeuge in einer langen Schlange das Schiff, wie es sich im disziplinierten England gehoert. Wir koennen gar nicht anders als hinterher, wie die anderen, auf die linke Strassenseite! Wir beeilen uns zunaechst, aus dem Verkehr herauszukommen und fahren am Wasser entlang aus der Stadt hinaus. Hier machen wir eine kurze Pause, um zu sehen, wo wir sind und wohin wir jetzt fahren wollen und um uns vom Stress des "Ausschiffens" zu erholen.

Dann geht es zunaechst in Richtung Norden nach Bridlington. Hier ist auch der erste Geldautomat, an dem wir unsere englischen Pfund ziehen koennen. Weiter geht es an der Kueste entlang bis Scarborough.

Um diese Zeit scheinen die englischen Badetouristen noch beim Fruehstueck zu sitzen. Wir sehen fast keine Menschenseele in den beiden Kuestenorten. Nur einige Spiel- und Bingohallen und Karussells haben bereits geoeffnet.

In Scarborough verlassen wir die windige Kueste und machen uns auf ins Landesinnere. Wir fahren immer an der Grenze des North York Moors National Park entlang ueber Pickering bis Helmsley. Hier biegen wir nach Norden ab und durchqueren das landschaftlich sehr schoene Gebiet in Richtung Middlesbrough. Hier geraten wir irgendwie auf die Autobahn und fahren diese nach Darlington und weiter bis Coxhoe.

Dann haben wir genug und es geht auf kleinen Nebenstrassen ueber Spennymoor, Willington nach Tow Law. Ab hier wird die Gegend dann einsamer. Jetzt kommen nur noch kleine Doerfer. Wir fahren noch ein Stueck durch das schoene Weardale, bis wir bei Eastgate einem Wegweiser einen steilen Weg hinauf zu einem wunderschoen auf dem Berg gelegenen Bauernhof folgen, der auch ein paar Gaestezimmer vermietet.


schoener Bauernhof

mit Aussicht
Hier wollen wir unsere erste Nacht in England verbringen. Die Zimmer sind frisch renoviert und, wie in England und auch in Schottland ueblich urgemuetlich eingerichtet.

Am Abend fahren wir noch einmal zurueck nach Eastgate, um im einzigen Pub des kleinen Ortes ein gutes und reichliches Abendessen zu geniessen.

4. Tag
Eastgate - Haddington (253 km)

Mit einem typischen englischen Fruehstueck mit Ruehreiern, Speck, Wuerstchen und Tomaten gestaerkt, machen wir uns morgens auf die Weiterreise. Die Strasse 689 fuehrt und weiter durch die Pennin-Berge ueber Alsten nach Brampton.


Am Hadrianswall
Kurz hinter Brampton treffen wir auf den Hadrianswall, den schon die Roemer gegen die "wilden Horden aus den Norden" errichtet hatten. Hier oben begegnen wir auch einem Motorradfahrer aus Offenbach, der aber schon wieder auf der Rueckreise ist, tut uns das aber leid!

Von hier aus geht es nur ueber eine sehr einsame Strasse zum Liddel Water, einem Bach, der sich tief in eine Schlucht eingegraben hat und hier die Grenze zwischen England und Schottland markiert. Weit und breit gibt es hier kein Haus geschweige denn ein Dorf. Wir muessen noch einige Meilen fahren, bis wir bei Jedburgh wieder die Zivilisation und die Hauptstrasse nach Edinburgh erreichen. Jedburgh ist eine der vier grossen Granzlandabteien aus dem 12. Jahrhundert, die im 16. Jahrhundert von den Englaendern zerstoert wurden. Nicht weit entfernt liegen auch die 3 anderen, Kelso, Dryburgh und Melrose. Man kann alle 4 Ruinen besichtigen. In den Ruinen von Dryburgh Abbey liegt Sir Walter Scott (in Deutschland wohl am bekanntesten, Ivanhoe, Scott hat aber viel schottische Literatur geschrieben) begraben.

Von Jedburgh fahren wir weiter in Richtung Norden ueber St. Boswells und Lauder bis Mayfield, schon einem der Vororte Edinburghs. Wir fahren aber nicht in die Stadt hinein, sondern biegen ab auf der Suche nach einem Quartier fuer die naechsten zwei Tage und landen schliesslich in Haddington. Haddington ist ein kleiner gemuetlicher Ort ca. 20 km von Edinburgh und von der Kueste bei Dunbar entfernt. Touristen sind hier Mangelware, aber es gibt doch ein paar sehr huebsche Hotels und Bed & Breakfast-Unterkuenfte fuer Leute, die nicht in Edinburgh selbst uebernachten wollen.

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5. Tag
Edinburgh

Auf der "falschen" Strassenseite in die Grossstadt fahren wollen wir dann noch nicht. Von Haddington bringt uns der Linienbus bis ins Zentrum von Edinburgh. Die Burg und die meisten Kaufhaeuser und Geschaefte sind von hier aus gut zu Fuss zu erreichen. Wir bummeln zuerst an den Schaufenstern entlang und machen uns dann auf den Weg zur Burg.


Auf dem Weg laeuft uns dann auch schon
der erste "echte Schotte" vor die Kamera.
Am Eingang der Burg kaufen wir uns ein Explorer Ticket fuer 14 Tage von Historic Scotland. Damit hat man bei ueber 60 Sehenswuerdigkeiten in ganz Schottland (incl. den Shetlands, Orkneys und auf Lewis) freien Eintritt. Besucht man die wichtigsten, hat man den Preis fuer das Ticket schnell herein geholt. Die Eintrittsgelder, das wissen wir aus unserem ersten Schottland-Urlaub von 2 Jahren, sind wesentlich hoeher als in Deutschland. Es gibt uebrigens noch mehr dieser Organisationen, bei denen man ein Ticket kaufen kann und dann in verschiedenen Schloessern oder Parks freien oder ermaessigten Eintritt erhaelt. Darueber kann man sich vorher beim Britischen Fremdenverkehrsamt in Frankfurt (www.visitbritain.com) informieren.

Das Schloss dominiert die Altstadt von Edinburgh und bietet fantastische Ausblicke auf die Stadt und die Landschaft in der Umgebung. Zu den besonderen Attraktionen gehoeren St. Margaret's Chapel, die Belagerungskanone Mons Meg, die Great Hall und das nationale Kriegsdenkmal. Ausserdem gibt es hier die Ausstellung "Honours of the Kingdom", in der die Geschichte der schottischen Kronjuwelen zurueckverfolgt wird. Hoehepunkt dieser Ausstellung ist ein Besuch im "Crown Room", in dem die koeniglich schottischen Insignien zu besichtigen sind. Hier im Edinburgher Schloss findet auch alljaehrlich das beruehmte Military Tattoo statt, bei dem die Queen herself immer zu Gast ist. Bei unserem Besuch waren die Vorbereitungen und der Aufbau der Tribuenen in vollem Gange, aber die Karten hierzu sind schon lange im Voraus ausverkauft. Im Schloss ist eine kostenlose Audiofuehrung (man bekommt einen Rekorder mit Kopfhoerern in der eigenen Sprache) erhaeltlich, auf der alle wichtigen Punkte des Rundgangs erklaert werden.

Da inzwischen das Thermometer auf ueber 30°, ich wiederhole ueber 30°, ja, so warm kann es auch in Schottland werden, machen wir nach der Besichtigung das, was viele Schotten heute auch machen, wir holen uns ein paar koestliche Sandwiches, etwas zu trinken und machen Picknick im Park unterhalb der Burg. Zum Abschluss "besichtigen" wir noch einmal die Kaufhaeuser an der Princess-Street und lassen und dann von unserm Bus wieder nach Haddington zurueckbringen.

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6. Tag
Haddington - Arbroath (229 km)

Heute wollen wir zunaechst nach Stirling. In Stirling steht die alte Burg der schottischen Koenige. Hier war auch der Regierungssitz, bevor Edinburgh diese Rolle uebernahm. Als wir unserer Vermieterin am Morgen unser naechstes Ziel angeben, bezeichnet Sie Stirling als den Ort, "where Willy Wallace hacked the Englisch into pieces". uebersetzen will ich dies lieber nicht. Auf jeden Fall gibt es in der Naehe der Burg das Wallace-Monument, das an den Sieg von William Wallace 1297 ueber die Englaender erinnert, ausserdem gibt es in der Naehe noch ein Informationszentrum ueber die Schlacht von Bannockburn, in der einer weiteren Schlacht die vom spaeteren Koenig Robert The Bruce 1314 siegreich gegen die Englaender geschlagen hat, also ein fuer die Schotten sehr wichtiger Ort. - Auf der Burg sieht man deshalb auch nicht allzu viele englische Touristen, vielleicht haben die sich auch noch nicht von den vielen verlorenen Schlachten erholt?!

Von vielen wird Stirling als das grossartigstes aller schottischen Schloesser bezeichnet. Die Architektur des Schlosses hervorragend, das Torhaus, die restaurierte "Great Hall", in der die Empfaenge und Audienzen, aber auch Gerichtsverhandlungen der schottischen Koenige stattfanden, von James IV, der Renaissance-Palast von James V. und die "Chapel Royal", die koenigliche Kapelle von James VI. Das Schloss stand auch in engem Zusammenhang mit Maria Stuart. Sie wurde im Jahre 1543 in der Kapelle gekroent und entging nur knapp dem Feuertod im Jahr 1561. Ihr Sohn James VI wurde hier 1566 getauft.

Ausser der Besichtigung des Schlosses selbst lohnt auch die Ausstellung von mittelalterlichen Kuechen und eine Ausstellung ueber das Leben im Koeniglichen Palast. Aber auch fuer den, der nicht so interessiert ist an alter schottischer Geschichte, lohnt sich die Auffahrt auf die Burg von Stirling. Von hieraus hat man einen unvergleichlichen Ausblick ueber die Umgebung und die ersten Berge der Highlands.

Am Nachmittag fahren wir noch weiter in Richtung Nordsee. Eigentlich wollten wir uns in noch St. Andrews und den "schoensten und beruehmtesten Golfplatz der Welt" das Schloss und die Kathedrale ansehen, aber zurzeit sind die "British Open" und unsere Vermieterin hatte uns abgeraten, St. Andrews waere um diese Zeit voll und ueberlaufen, ihr Mann haette am Vortag ewig gebraucht um sich nach St. Andrews in einem riesigen Stau durchzukaempfen. Also fahren wir nur ueber Kinross am Loch Leven und dann bis Landybank und biegen dann auf die Strasse nach Dundee, auf der anderen Seite des Firth of Tay ein. Vor hier ist es nur noch ein kleines Stueck bis Arbroath an der Kueste. Hier wollen wir die naechsten 2 Tage bleiben, um noch ein Stueck die Kueste zu erkunden.

7. Tag
Rundfahrt Arbroath - Stonehaven - Arbroath (148 km)

Am Morgen besichtigen wir zunaechst die Ruinen der Arbroath Abbey. Hier in der Arbroath Abbey wurde 1320 die Urkunde ueber die Unabhaengigkeit der Schotten von England von den Adeligen Schottlands unterzeichnet.

Die Einwohner der Stadt leben hautsaechlich von der Fischverarbeitung. Bekannt ist vor allem der "smokie", ein auf Holzfeuer geraeucherter Schellfisch, den man auch ueberall kaufen kann. Der koestliche Fisch hat aber auch noch einen Nachteil. Die Moewen, haessliche grosse Voegel (Hitchcock laesst gruessen), vom Hafen geben sich auch des Nachts mit lautem Geschrei ein Stelldichein in der Stadt.

Wir wollen heute nach der Besichtigung der Abbey in Richtung Norden am Meer entlang fahren, es geht zunaechst nach Montrose.

Im Westen der Stadt liegt das Montrose Basin, ein Naturschutzgebiet, in dem sich viele Vogelarten wohlfuehlen. Von Montrose fuehrt die Strasse die Steilkueste entlang nach Dunnottar Castle & Stonehaven.
Die noch heute beeindruckende Ruine des Schlosses liegt auf einen hohen Felsen im Meer. Der Pfad fuehrt zuerst ueber etliche Stufen den Berg hinunter und dann wieder hinauf. Stonehaven liegt nur ein paar Meilen (wir sind schliesslich in GB) weiter noerdlich. Im ehemaligen Gefaengnis, dem Tolbooth, ist heute ein Heimatmuseum untergebracht.

Wir biegen hier von der Kueste wieder ins Landesinnere auf die andere Seite der Autobahn, um ueber kleine Nebenstrassen ueber Brechin wieder nach Arbroath zurueckzufahren.Unterwegs entdecken wir noch das kleine Schloss Edzell.

Schloss Edzell und Garten

Die Distel ist die Wappenblume Schottlands und ist ueberall zu finden

Das Schloss ist leider eine Ruine, aber die Besichtigung lohnt sich fuer den Garten, der 1604 von Sir David Lindsay entworfen wurde. Er ist mit der ihn ganz umgebenden Mauer eine einzigartige Sehenswuerdigkeit in Schottland. Der "Pleasance" ist ein wunderbarer Garten mit Mauern, die mit Relieftafeln aus Stein verziert sind, mit Blumenkaesten und Nischen fuer nistende Voegel. Das karierte Arrangement von blauen und weissen Lobelien in den Mauernischen stellt die Wappenfarben der Lindsays dar und die Heckenrabatten aus Zwergbuchsbaum sind so geschnitten, dass sie die Wahlsprueche der Familie ergeben. Fuer eine Besichtigung ist es allerdings schon etwas spaet. Wir nehmen uns vor, am naechsten Tag auf unserer Weiterreise in die Highlands noch einmal hier hereinzuschauen.

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8. Tag
Arbroath - Grantown on Spey (196 km)

Nach einer wieder unruhigen Nacht (die Moewen) aber von einem ordentlichen schottischen Fruehstueck gestaerkt, geht es von Arbroath heute ins Landesinnere.

Wir fahren zunaechst wieder ueber Brechin und Edzell den gleichen Weg wie gestern (weils so schoen war), biegen dann aber in die "Highlands" ab. Es geht ueber die Clatterin Brig, am 1488 Fuss hohen Cairn Mount vorbei ueber die Bridge of Dye und den Ort Whitestone nach Aboyne und Ballater. Von hier machen wir noch einen Abstecher nach Balmoral. Die Queen ist aber nicht zu Hause, dafuer eine Menge Touristenbusse, also drehen wir wieder um nach Ballater. Weiter geht es jetzt Richtung Norden ueber Colnabaichin zum Corgarff Castle.

Das ist ein Turmgebaeude aus dem 16. Jh., das nach Culloden von hannoveranischen Truppen als Kaserne genutzt wurde. Die letzte militaerische Nutzung des Gebaeudes erfolgte im fruehen 19. Jahrhundert, wo es als Stuetzpunkt zur Kontrolle des Whisky Schmuggels diente. Immer noch vollstaendig erhalten ist auch die sternfoermige Befestigung. Wir fanden das es ein ziemlich ungemuetlicher Ort fuer die Soldaten war. Wenn heute Soldaten in einer solch abgelegenen und vor allem im Winter kalten Behausung leben muessten, haette das Militaer wahrscheinlich Nachwuchsprobleme.

Ein kleines Stueck ist es nun noch bis Grantown on Spey, wo wir die naechsten 3 Tage erst einmal eine Pause einlegen wollen, bevor es dann langsam an die Westseite und auf die Inseln gehen soll.

Heute hatten wir zum ersten Mal "schottisches" Wetter. Es ist kuehl und bewoelkt und in Ballater hat es ein paar Tropfen geregnet. Aber hier in den Highlands aendert sich das Wetter rasch und wir haben eine gemuetliche B&B-Pension mit sehr netten aelteren Gastgebern gefunden.

9. Tag
Ruhe- und Wandertag

Morgens ist es schon bewoelkt und etwas regnerisch. Wir lassen uns aber nicht davon abhalten, eine Wanderung am Spey entlang zu machen. Zunaechst jedoch besuchen wir die kleine Lachsraeucherei in Grantown, die kennen wir noch von unserem ersten Besuch vor 2 Jahren. Hier kann man den Leuten bei der Arbeit zusehen, aber auch koestlichen Raeucherlachs mitnehmen. Wenn man Glueck hat, gibt es auch ein grosses Stueck Lachs zum kleinen Preis, der ein wenig "verunglueckt" ist (z.B., wenn ein neuer Mitarbeiter die Scheiben zu dick oder zu duenn geschnitten hat, oder auch die kleinen Endstuecke ...). Der Qualitaet tut dies aber keinen Abbruch. Wir kaufen fuer unser Mittagessen ein Stueck ein und machen uns auf den Weg am Spey entlang. Am und im Fluss koennen wir einige Angler beim "Fly-fisching" beobachten, Lachse und Forellen haben aber anscheinend heute keine Lust auf Fliegen! Unterwegs beginnt es wieder zu regnen und wir kommen ziemlich nass am spaeten Nachmittag wieder in unserer Pension an.

      Ruhepause am Spey           
                          Heute beissen sie nicht so gut

10. Tag
Rundfahrt - Grantown - Cardhu-Brennerei - Culloden - Grantown (206 km)

Wenn man schon am Spey ist, sollte man wenigstens eine der Whisky-Brennereien besichtigen, man muss ja nicht gleich alle am den Whisky-Trail liegenden Brennereien besuchen und jede Sorte durchprobieren. In Schottland gilt der Whisky sowieso nicht unbedingt als "Genussmittel", sondern auch als Heilmittel, angeblich hilft er gegen alles!! Deshalb hat er in Schottland auch "Apothekenpreise", ist aber nicht verschreibungspflichtig.

Wir fahren an diesem Tag zunaechst von Grantown nach Knockando. Hier machen wir einen kurzen Abstecher zu Brennerei von Cardhu, den Whisky kann man auch in einer besonders schoenen Flasche auch bei uns bekommen. Danach geht es weiter ueber Briach zur Besichtigung der schoenen, alten, viktorianischen Brennerei Dallas Dhu. Die Spezialitaet hier ist ein "Schwarzer" Whisky, den es leider nicht mehr im Laden zu kaufen gibt. Sein Geschmack ist besonders malzig und herb/suess, zu probieren nur aus Restposten, da die Brennerei nicht mehr aktiv ist, leider.

In den Grampians - Whisky Trail

Von hier aus geht unsere Fahrt weiter ueber Forres nach Nairn, wo wir die Kueste erreichen. Wir fahren an der Kueste entlang nach Fort George, das im Anschluss an die Schlacht von Culloden von den Englaendern gebaut wurde. Es liegt an der Einfahrt vom Meer in den Moray Firth, der Bucht vor Inverness. Auch heute sind hier noch britische Soldaten stationiert.

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Nun ist es auch nicht mehr weit bis Culloden. Hier fuehrten die Englaender 1746 Ihre letzte grosse Schlacht gegen die Schotten. Es war eine der schlimmsten Schlachten, die auf britischem Boden geschlagen wurde. Die englischen Elitesoldaten metzelten die Schotten im Blutrausch dahin, nach dem Motto "Nur ein toter Schotte ist ein guter Schotte!" Das haben die Schotten den Englaendern bis heute nicht vergessen. Wenn man sich mit den Leuten hier unterhaelt, ist der alte Streit immer noch zu spueren. Hier in Culloden wurden die Toten gleich in Massengraebern beigesetzt. Man findet auf dem Gelaende einfache Grabsteine, mit allen Namen der Clans, die an der Schlacht teilgenommen haben. Wenn man die vielen Namen liest, denen man vor allem in den Highlands ueberall begegnet, ist der Gang ueber dieses Schlachtfeld seltsam und bedrueckend. Das Visitor Center erlaeutert die Ereignisse grafisch und audiovisuell, wobei auch mit dem Vorurteil gebrochen wird, es habe sich nur um einen normalen englisch-schottischen Konflikt gehandelt.

Etwas zur Vorgeschichte darueber: 1745 war der junge Charles Edward Stuart, auch heute immer noch liebevoll Bonny Prince Charlie genannt, aus Rom an der Westkueste Schottlands gelandet. Charlie gelang es, die meisten schottischen Clans, die damals teilweise auch untereinander verfeindet waren gegen die Englaender zu vereinen und zog mit einem grossen Heer nach Sueden, bis fast vor die Tore Londons. Dann entschloss sich Charlies General Murray umzudrehen, weil er befuerchtete, von seinen Nachschublinien abgeschnitten zu werden. Ausserdem waren wohl die Geldvorraete der Armee erschoepft. Zurueck in Schottland, begann sich das Heer aufzuloesen. Den Clans war Ihr eigenes Land wichtiger, als der Ruhm ihres Koenigs. Doch nun fuehrte der gegnerische General Cumberland (Schlaechter Cumberland) seine Truppen nach Norden, bis Culloden Moor. Prince Charlie konnte nur knapp, mit Hilfe, der noch heute von den Schotten verehrten Flora MacDonald, nach Frankreich fliehen.

Da wir noch etwas Zeit haben, besuchen wir noch eine andere Sehenswuerdigkeit in der Naehe die Clava Cairns, ein Steinkreis aus uralter Zeit. Wir muessen noch ein kleines Stueck in Richtung Inverness treffen hier auf die A 9, die uns bis Carrbridge bringt und ueber eine der vielen Nebenstrassen erreichen wir dann wieder Grantown.

11. Tag
Grantown - Inverness - Glen Shin - Ullapool (302 km)

Heute geht es wieder weiter, zunaechst, wie man hier so schoen sagt: "to the north". Wir fahren die Strecke, die wir gestern zurueckgekommen sind, ueber Carrbridge wieder nach Inverness, unternehmen dort einen kleinen Rundgang durch die Innenstadt. Weiter geht es auf der A 9 ueber die grosse Bruecke ueber den Moray Firth, - die Halbinsel Black Isle, dann noch einmal ueber eine lange Bruecke ueber den Cromarty Firth bis nach Alsness. Hier biegen wir dann von der A 9 und der Kueste ab ins Landesinnere, Richtung Nord-Nord-West.

Die Strecke, die wir fahren wollen, ist die noerdlichste Verbindung zwischen der Ost- und der Westkueste Schottlands. Wenn man weiter in Richtung Norden faehrt, kommt man immer an der Nordkueste aus, das ist uns aber zu weit, weil wir ja auch ein paar Tage auf die westlichen Inseln wollen und ausserdem bei unserem ersten Schottland-Besuch bereits die ganze Ostkueste ab Inverness bis John o'Groats und dann die ganze Nordkueste entlang gefahren sind.

Je weiter wir Richtung Norden kommen, um so einsamer wird die Gegend. Die Doerfer werden kleiner und liegen immer weiter auseinander. Wir erreichen zunaechst Bonar Bridge an der Muendung des River Shin, dem wir heute folgen wollen. Es geht leicht bergauf zu den Falls of Shin, einem groesseren Wasserfall, bis Lairg, am Suedende des Loch Shin. Lairg ist ein netter kleiner Ferienort, mit Geschaeften, einigen kleinen Hotels und Ferienwohnungen bzw. Cottages und Campingplatz, den man hier oben im Norden nicht vermutet haette. Offensichtlich (Autokennzeichen) machen hier etliche Schotten Wander- und Angelurlaub. Von jetzt an geht es fuer uns aber richtig in die Einsamkeit. Wir fahren nun am langgestreckten Loch Shin entlang. Es kommen noch zwei kleine Orte und dann sind wir auf der Strasse fuer Meilen alleine.

Irgendwann, kurz vor dem Ende des Sees, gibt es ein Hotel, in dem man Ruderboote leihen kann und sich seine Fische (Forellen und Lachse) selbst angeln kann, dann kommt wieder meilenweit kein Haus. Erst nach fast 40 Meilen treffen wir wieder auf die erste Siedlung mit 3 oder 4 Haeusern, Kinloch. Weiter geht es am gleichnamigen See vorbei nach Achfary, am Ben Stack vorbei (2364 feet high, immerhin ueber 750 m) und hinunter nach Laxford Bridge. Hier treffen wir auch wieder auf die paar Touristen, die an der Nordkueste entlang gefahren sind. Von hier aus geht es dann wieder in Richtung Sueden.

Es geht ueber Kylestrome, an der Spitze des Loch Assynt mit der malerischen Ruine von Ardvreck Castle vorbei an Ledmore und Drumrunie nach Ullapool. Unterwegs kommen wir haeufig an Schildern zur Kueste vorbei, auf denen Bootsfahrten zum "Birds-Watching" angeboten werden. Man kann von einigen Kuestenorten Ausflugsfahrten auf die vorgelagerten Inseln zum Beobachten der Kuestenvoegel unternehmen. Hier oben brueten ausser verschiedenen Moewen und anderen Seevoegeln auch die "Puffins", zu deutsch Papageitaucher. Uns gefaellt aber der englische Name wesentlich besser. In manchen Gaststaetten in Schottland haben wir diese lustig aussehenden Voegel auch auf kleinen Schildern auf den Tischen gesehen, der Aufschrift "NO PUFFIN". Das gefaellt uns als passionierte Nichtraucher natuerlich besonders gut!

Von Ullapool wollen wir morgen zu einer kleinen Rundfahrt starten, bis wir am uebernaechsten Tag das Festland verlassen und mit der Faehre auf die Isle of Lewis und Harris uebersetzen werden.

12. Tag
Wester-Ross-Rundfahrt
Ullapool, - Gairloch, - Loch Carron - Ullapool (316 km)

Wir fahren zunaechst ueber die A 835 am Loch Broom entlang bis zu den Falls of Measach, einem 45 m hohen Wasserfall, der zu einem kleinen Nationalpark gehoert. Die A 835 fuehrt nun weiter nach Dingwall und Inverness. Hier ist man dann schon wieder an der Ostkueste Schottlands. Wir biegen aber kurz nach dem Wasserfall auf die A 832 ab in Richtung Loch Broom und erreichen dort wieder die Westkueste. Die Strasse fuehrt an der Gruinard Bay mit schoenen menschenleeren Sandstraenden entlang zum Loch Ewe. Bei Poolewe wird die Gelegenheit geboten, die Inverewe Gardens zu besichtigen. Aufgrund der Waerme des Golfstroms gedeihen hier Palmen und andere subtropische Gewaechse.


ueberall einsame Strassen

Der naechste "groessere" Ort ist Gairloch, am gleichnamigen Loch. Von hier fahren wir noch bis Kerrysdale am Wasser entlang und biegen dann wieder ins Landesinnere ab und erreichen am Loch Maree entlang die Orte Kinlowewe, Badavanich und Achnasheen. Hier fuehrt eine Strasse zum huebschen Ort Lochcarron am Loch Carron. Ein Stueckchen weiter liegt noch Castle Strome. Wir fahren wieder zurueck bis Achnasheen, mit einem Bahnhof an der Strecke Inverness - Kyle of Lochalsh, von wo man die Isle of Skye uebersetzen kann. Parallel der Bahnstrecke und dem Fluss Bran, den Lochs Achanalt und Luichal erreichen wir bei Gorstan wieder die A 835, auf der wir wieder nach Ullapool zurueckkehren. An den Ortsnamen merkt man, dass man hier auf der Westseite, der gaelische Seite Schottlands ist. So fremdartig wie die Orte geschrieben werden, werden sie auch ausgesprochen.

Ullapool wurde von etwa 200 Jahren als Hafen fuer die Heringsfischerei angelegt und hat auch heute noch seine Bedeutung. Wahrscheinlich aus diesem Grund kann man hier auch sehr guten und frischen Fisch essen. Auch gibt es hier einige Raeuchereien, bei denen es die so beruehmten "Kippers" fuers Fruehstueck gibt. Wir haben hier noch darauf verzichtet aber abends koennen wir bei schoenem warmem Wetter draussen sitzen, Fisch essen und ein gutes dunkles schottisches Bier trinken.

Man sollte aber an solchen lauen Sommerabenden vorsichtig sein. Hier gibt es ausser Fisch auch kleine boese Vampire, genannt "midges", die den Menschen das Blut aussaugen. Obwohl ich an diesem Abend einen dicken schottischen Pullover anhatte, allerdings nur mit einem kurzaermeligen T-Shirt darunter, war am naechsten Tag mein Arm uebersaet von 30 oder 40 Mueckenstichen!

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13. Tag
Ueberfahrt nach Stornoway (Lewis) - Nordkueste (111 km)


Wir verlassen das Festland um auf die Inseln ueberzusetzen.
das Schiff wird wieder beladen
und laesst uns auf der Insel zurueck

Morgens geht es wie geplant auf die Faehre nach Stornoway, der Hauptstadt des noerdlichen Teils der Isle of Lewis and Harris. Wir essen auf der Faehre schon zu Mittag und haben dann in Stornoway Zeit uns zunaechst ein Zimmer zu suchen und noch mit einem Ausflug den Norden der Insel kennenzulernen.

Auf der Westseite der Insel kommen wir nach Barvas, die Strasse ist nicht zu verfehlen, es gibt nur diese eine! Der Name Lewis bedeutet Marschland. Was das bedeutet, sehen wir, als wir uns von Stornoway aufmachen um den Norden der Insel zu erkunden. Die Landschaft unterwegs ist recht eigenartig, ueberall Moor und kleine Wasserstellen. Zwischendurch sieht man immer wieder, dass Torf gestochen wurde und die Torfstuecke zum Trocknen ausgelegt wurden. Mit Torf wird hier offensichtlich auch noch geheizt. ueberall stehen einzelne Haeuser, teils im Rohbau, die jedoch so aussehen, als waeren sie schon wieder verlassen. Dies begleitet uns an der ganzen Kueste entlang Richtung Norden bis zum Butt of Lewis, dem noerdlichsten Punkt unserer Schottland-Reise.


Moewen

und Kormorane

bevoelkern die Steilkueste

Vom Leuchtturm aus kann man auf den Klippen viele Seevoegel beim Nisten beobachten. Auch soll man hier, wenn man Glueck hat, Delphine beobachten koennen,


Kommt und spielt
mit mir!
so viel Glueck haben wir nicht aber eine Robbe spielt in der Brandung und will uns zum Mitmachen ueberreden. Uns war aber das Wasser zu kalt und die Wellen zu hoch.

Leider muessen wir nun den gleichen Weg wieder zurueck, da es auf der anderen Seite der Insel nur eine kurze Stichstrasse von Stornoway bis New Tolsta gibt und nicht bis an die Nordspitze.

14. Tag
Rundfahrt suedlich von Stornoway und Fish Festival (106 km)

Heute am Samstag wollen wir noch einmal mit einer Rundfahrt die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten von Lewis "mitnehmen", das Black House of Arnol und die Standing Stones of Callanish. Am Nachmittag ist in Stornoway ein groesseres Fest mit 5 verschiedenen Pipe-Bands angesagt, da muessen wir natuerlich dabei sein!

Zunaechst geht es wieder auf der Strasse nach Barvas, um auf die anderen Seite der Insel zu gelangen, dann dieses Mal nach links an der Kueste entlang. Das Wetter ist kuehl, bedeckt und es weht ein kalter Wind, auf dem Moped scheint dies noch etwas kaelter aber schliesslich ist hier Norden. Trotzdem sind wir etwas ueberrascht, als uns der Mann an der Kasse des Black House begruesst mit: "It is a very nice weather today, isn't it? Nun ja, die Leute hier sind wohl Aergeres gewohnt und schon mit Kleinigkeiten zufrieden, wie die Abwesenheit von Regen oder Sturm.


typische Landschaft
auf Lewis

Die Black House sollte man unbedingt besichtigen. Es zeigt, wie die Menschen noch Anfang des 20. Jahrhunderts hier auf den Inseln gelebt haben. Huehner, Schafe, Menschen, alles unter einem Dach, der Boden aus Erde und das Dach mit Gras bewachsen. Es gibt einen zentralen Mittelpunkt des Hauses, in dem das Torffeuer brennt. Wenn man einmal den Whisky der Isle of Skye, den Talisker probiert hat, weiss man wie es in einem solchen Haus riecht, allerdings muss man sich die Gerueche der Lebewesen noch dazu vorstellen. Dann verfliegt der Reiz allerdings wieder.


Standing Stones
of Callanish

Lachsfarm
vor der Kueste

Der naechste Nachbar
wohnt Meilen entfernt

Weiter geht es noch am Dun Carloway Broch, einem ehemaligen schottischen Wehrturm vorbei, bis wir auf den Steinkreis von Callanish treffen, der etwa 2000 v. Chr. von den Kelten errichtet wurde. 13 ca. 3 m hohe Monolithen bilden um einen Mittelstein einen Kreis. Weiter Steine geben der Anlage die Form eines keltischen Kreuzes. Sie diente wahrscheinlich als Kultstaette und zur Berechnung von Sonnen- und Mondstellungen.


Schloss Stornoway
Von hier aus geht es wieder zurueck auf die andere Seite der Insel ueber Garynashine, Achmor und Crossbast nach Stornoway. Hier stellen wir unsere Roller zunaechst auf einem Parkplatz in der Naehe des Schlosses ab und machen noch einen kleinen Rundgang durch Stornoway, dass heute zum Fish Festival besonders geschaeftig ist.

Wahrscheinlich sind die ganzen Inselbewohner und noch ein paar mehr heute hier. Die Pipe-Bands ziehen in einem Umzug ueber die Hauptstrasse und spielen einzeln oder gemeinsam. Eine fuer "europaeische" Ohren etwas merkwuerdige Musik diese Trommeln und der Dudelsack, aber wenn ich ehrlich sein soll, die Maenner im Kilt haben was! Spaeter kann man mit diversen Fischerbooten auf im Hafengelaende von Stornoway herumfahren.

Auch hier kann man einige Bilder vergroessern, damit man die Schotten in Ihrer ganzen Pracht bewundern kann!!!
(auf die Maustaste achten)

15. Tag
Von Lewis nach Harris und Rundfahrt auf Harris (150 km)

Als wir an diesem Sonntagmorgen Stornoway verlassen, warnen unsere Gastgeber uns auf Harris moeglichst schnell ein Zimmer zu suchen, da dort am Sonntag alles geschlossen ist, und auch meist die Uebernachtungsmoeglichkeiten ausgebucht sind. Unterwegs haben wir wirklich den Eindruck, als waere die Welt stehen geblieben. Kein Mensch, geschweige denn ein Auto sehen wir auf dem Weg in den Sueden. Ploetzlich veraendert sich die Landschaft. Das flache Maschland von Lewis ist zu Ende und die Berge von Harris tauchen vor uns auf. Gab es gerade noch nur Moor und Wasser, beginnt hier auf einmal eine felsige Landschaft. Nur durch eine schmale Landenge ist Harris mit Lewis verbunden und nur eine einzige Strasse fuehrt hierher.


zwischen Lewis
und Harris

Zunaechst versuchen wir in Tarbert, dem Hauptort der Teilinsel ein Zimmer zu bekommen, aber unsere Vermieter in Stornoway hatten nicht unrecht. Die Suche gestaltet sich etwas schwierig, aber etwas ausserhalb finden wir dann doch eine schoene Unterkunft direkt mit Blick auf Wasser und die felsige Kueste. Am Nachmittag haben wir noch Zeit, eine Rundfahrt zu machen. Wir fahren zunaechst die "Hauptstrasse" entlang, die geht von Tarbert zur Westkueste.

Hier gibt es wunderschoene kilometerlange menschenleere Straende. Wolfgang kann es nicht lassen und muss sich an den Strand legen und Schwimmen gehen. Ich kann mich da beherrschen, bei knapp 20° Luft- und Wassertemperatur. Nach dem Bad geht es weiter in Richtung auf die Spitze der Insel ueber Scarastavore, Northon und Leverburgh, hier gibt es eine kleine Faehre zur suedlicher gelegenen zerkluefteten Insel North Uist, nach Rodel.

Hier ist auch das "Ende der Ausbaustrecke" erreicht. Eine ganz schmale Strasse, auf der hoechstens ein PKW Platz findet, fuehrt ueber einige kleine Doerfer an der zerkluefteten Ostkueste entlang wieder zurueck nach Tarbert. Ganz wichtig: Die Strasse ist keine Rennstrecke!! Wer hier zu schnell faehrt, findet sich ganz schnell auf irgendeinem Felsen oder im Wasser bzw. Moor dazwischen wieder. Das Tueckische an der Strasse ist, dass sie viele Kuppe hat. Nach jeder Kuppe kommt eine Kurve, allerdings meist in die andere Richtung, wie man vermutet. Uns macht das Fahren hier aber superviel Spass, allerdings erfordert es auch einiges an Konzentration und Optimismus, denn wenn jemand entgegen kommt, dann wird's eng, so viele Ausweichen wie sonst gewohnt gibt es naemlich auch nicht.

16. Tag
Nochmal Rundfahrt - Ueberfahrt nach Uig (Isle of Skye) (89 km)

Heute Morgen bekommen wir ein Superfruehstueck mit Porridge, geraeucherten Kippers (Heringe) und Makrelen, Eier mit Speck usw. So gestaerkt wollen wir uns auf den nach Skye machen. Zunaechst muessen wir jedoch das Schiff buchen, das uns mitnimmt. Am Montagmorgen ist das Leben aus Harris offensichtlich wieder erwacht. Im Hafen erwartet uns eine ewig lange Autoschlange und wir koennen erst mit dem 2. Schiff am Nachmittag die Insel verlassen.

So haben wir noch Zeit, noch einmal eine kleine Rundfahrt zu machen. Wir fahren zunaechst noch einmal an unseren schoenen Strand von gestern. Heute ist es aber um einiges kuehler und ein weht ein steifer Wind, also baden ist nicht. Weiter geht es also zu unserer schoenen, schmalen Strasse.

Hier auf Harris wird der beruehmte Harris-Tweed hergestellt. Ein Wollstoff, der besonders warm und wind- und regendicht ist. ueberall in den winzigen Orten gibt es Webereien. Einige verkaufen Ihre Stoffe, aber auch die Wolle, gefaerbt und ungefaerbt an die wenigen vorbei kommenden Touristen, so auch an uns. Wir koennen nicht widerstehen und kaufen Wolle, um fuer jeden einen Pullover aus echtem Harris Tweed zu stricken. Die sind inzwischen natuerlich fertig und viel getragen, da wunderbar warm.

Um kurz nach vier geht unser Schiff, sodass wir gegen 18.30 auf der Isle of Skye ankommen. Wir benutzen die Hauptstrasse, was ueberhaupt nicht lustig ist. Uns ueberholt ein Lastwagen nach dem anderen, die alle auf dem Schiff waren, das ist nach all den verkehrsarmen Strassen bisher schlimmer als auf der deutschen Autobahn. Bald haben wir vom Verkehr genug und suchen uns da es auch anfaengt dunkel zu werden direkt an der Strasse ein Zimmer.

Anfang   Hinweg    Englands Norden, Schottlands Sueden   Edinburgh    Stirling    Speyside und Grampians   Culloden   Isles of Lewis and Harris    Entlang der Westkueste    Lake-District    Heimfahrt    Ende

17. Tag
Halbinsel Trotternish - Isle of Skye (102 km)

Wie wir am Morgen feststellen, heisst der Ort, in dem wir gelandet sind, Borve und unser B&B Vermieter ist so etwas wie ein Landmaschinen-Mechaniker, der sich durch die Zimmervermietung etwas hinzuverdient. Das Fruehstueck ist wie ueberall sehr gut und so machen wir uns auf den Weg, um zunaechst den Norden der Insel zu erkunden. Es geht zunaechst in den Hauptort der Insel, Portree. Danach in Richtung Norden an Prince Charlie's Cave vorbei, hier soll sich Prinz Charlie nach seiner Flucht vom Festland einige Zeit aufgehalten haben. Wir kommen am Old Man of Storr vorbei, einem einzelnen hohen vor einer Felswand vorgelagerten Felsen, der wie ein alter Mann geformt ist.

Weiter geht es zum Kilt Rock Waterfall. Der Kilt Rock heisst so, weil der einige Meter hohe fast senkrechte Felsen von weitem aussieht wie die Falten eines Kilt. Den Wasserfall koennen wir fast nicht erkennen, da jetzt, in diesem warmen Sommer, der Wasserspiegel des Sees, der den Wasserfall speist, sehr niedrig ist.
vorne der Wasserfall, in Hintergund die Falten des Kilt Rock

Es geht immer an der Kueste entlang ueber Staffin, Flodigarry und Kilmaluag nach Duntulm Castle mit dem Flora-Macdonald-Monument. Flora Macdonald soll Bonnie Prince Charlie bei seiner Flucht geholfen und ihn versteckt haben. Dafuer wird sie auch heute noch von vielen Schotten verehrt. Durch ein paar kleine Orte kommen wir wieder nach Uig. Die Faehre aus Tarbert ist noch nicht da, also koennen wir ruhig und ohne viel Verkehr auf der Hauptstrasse wieder in Richtung Sueden fahren.


Portree - fast wie
am Mittelmeer
Zum Abendessen fahren wir noch durch bis Portree und machen dort noch einen Spaziergang. Bei dem schoenen Wetter koennte der Ort mit seinen bunten Haeusern an der ruhigen Bucht und einem kleinen Fichtenwald auch irgendwo am Mittelmeer sein, fast so warm ist es hier auch.

18. Tag
Der Sueden von Skye - Kyle of Lochalsh - Fort William (255 km)

Heute wollen wir die suedliche Haelfte der Isle of Skye ansehen und dann ueber den Kyle of Lochalsh wieder aufs Festland gelangen.

Von Borve fahren wir zunaechst auf der Nebenstrasse Richtung Norden, immer am Wasser entlang bis Lyndale Ho, dann biegt die Strasse ab und fuehrt direkt nach Dunvegan mit Dunvegan Castle, seit 700 Jahren Stammsitz der MacLeods. Das Schloss ist zu besichtigen.

Von hier aus und auch schon auf dem Weg nach Dunvegan hat man einen wunderbaren Blick auf die hohen Berge von Macleod's Tables. Die ganze Umgebung war frueher und ist auch heute noch zum grossen Teil Eigentum des Clans.

Weiter Richtung Sueden, am Meer entlang und bei Sligachan treffen wir wieder auf die A 87, die uns an der zerkluefteten Kueste entlang zum Kyle of Lochalsh bringt. Hier gab es bis vor einigen Jahren auch noch ein Faehre, die die Insel mit dem schottischen Festland verbindet. Heute schwingt sich in einem Bogen, damit auch groessere Schiffe unter ihr hindurchfahren koennen, eine Bruecke ueber die schmale Meerenge.

Anfang   Hinweg    Englands Norden, Schottlands Sueden   Edinburgh    Stirling    Speyside und Grampians   Culloden   Isles of Lewis and Harris    Isle of Skye   Lake-District    Heimfahrt    Ende

Wir brauchen nur ein kleines Stueck zu fahren, schon sehen wir Eilean Donan Castle und viele viele Touristen. An der einen Seite der Bucht stehen mehrere Busse und am Ufer sitzt ein ganzer Trupp Amerikaner mit Staffelei, Farbe und Pinsel.

Auf der anderen Seite am grossen Parkplatz sind die Fotoapparate in der Mehrzahl, geht halt auch schneller. Eilean Donan Castle ist wohl die meist abgebildete Burg in Schottland. In jedem Reisefuehrer und auf jedem Schottland-Kalender findet sich ein Bild, also auch bei uns.


Eilean Donan Castle

Wir fahren auch bald weiter durch das Glen Shiel, an den Lochs Cluanie und Garry entlang bis wir in Invergarry das Great Glen erreichen, dass sich von Fort William bis nach Inverness erstreckt. Hier liegt auch Loch Ness. Nessie haben wir aber bei unserem ersten Schottland-Aufenthalt einen Besuch abgestattet. Wir biegen deshalb nach rechts ab und fahren am Loch Lochy vorbei nach Fort William.

19. Tag
Rundfahrt Fort William - Glenfinnan - Loch Sunart - Loch Linnhe (185 km)

Leider regnet es etwas an diesem Vormittag. So haben wir endlich Gelegenheit unsere Pflichten den Daheim gebliebenen gegenueber zu erfuellen und Postkarten zu schreiben. Da aber die Sonne nicht lange auf sich warten laesst, machen wir uns dann doch wieder auf den Weg und fahren zunaechst auf die A 830, die nach Mallaig fuehrt, von hier koennte man jetzt wieder nach Skye oder nach South Uist und Barra uebersetzen.

Wir lassen das Loch Eil links liegen und besichtigen zunaechst das Glenfinnan Monument am Loch Shiel. Auch wieder ein Touristen-Magnet. Weiter geht es bis Inverailort. Wir verlassen hier die A 830 und biegen nach Sueden ab, um wieder an der Kueste entlang nach Dalnabreck, Ardshealach und Salen bis ans Loch Sunart zu kommen.

Mittagspause in einem schoenen Tea-Room

Hier entlang geht es dann durch das Glen Tarbert ans Loch Linnhe. Bei Corran gibt es eine Faehre, die wieder auf die Seite von Fort William fuehrt, aber weil es so schoen ist, fahren wir weiter auf unserer Nebenstrasse und muessen daher auch noch die andere Seite von Loch Eil entlangfahren bis Drumsallie. Anschliessend geht es wieder auf der A 830 bis Fort William.


typische Landschaft

in den Western Higlands

Blick hinueber
nach Fort William


Vater

Mutter
aber die zwei haette ich
trotzdem gerne mitgenommen

Fort William ist eine der groessten Staedte hier im Norden. Viele Rucksacktouristen und Wanderer nehmen Fort William auch als Stuetzpunkt fuer Touren in die Berge. Der hoechste Berg Gross-Britanniens, der Ben Nevis mit 4.406 Fuss (1.343 m) ist ganz in der Naehe. Die Hoehe sagt allerdings nichts ueber die Gefaehrlichkeit des Berges aus. Man kann bei schoenem Wetter unten am grossen Parkplatz losgehen und oben kommt man in einen Schneesturm. Das Wetter hier ist unberechenbar.

20. Tag
Fort William - Glen Coe - Inverary - Dunoon (199 km)

Langsam gehen unsere Ferien dem Ende entgegen und wir muessen die Highlands allmaehlich verlassen. Von Fort William geht es heute immer nach Sueden. Zunaechst am Loch Linnhe entlang, dann durch das sagenumwobene Glen Coe. An einem der Parkplaetze steht immer ein Dudelsackpfeifer und erinnert an das grosse Massaker von Glen Coe. Hier liessen die Englaender am 13. Februar 1692 fast den ganzen Clan der MacDonalds ermorden, der die Forderung eines Treueeides fuer Koenig William III. nur zoegernd erfuellt hatte.

Der Weg fuehrt weiter durch das Rannoch Moor bis Tyndrum. Hier koennen wir es nicht lassen und biegen noch einmal von der Hauptstrasse nach Glasgow ab zum Loch Awe und weiter nach Inverary am Loch Fyne. Um das noerdliche Ende des Sees herum geht es wieder in Richtung Sueden ueber Strachur, Invernoaden bis Dunoon.

Auf der gegenueberliegenden Seite des Firth of Clyde kann man schon die Industrievororte von Glasgow erahnen. In einem kleinen Vorort von Dunoon, in Sandbank finden wir fuer die naechsten 2 Tage auch ein schoenes Quartier.

21. Tag
Benmore Gardens (27 km)

Heute ist der erste wirkliche Regentag unseres Aufenthaltes in Schottland. Schon am Morgen ist es nass. Wir hoffen aber auf besseres Wetter, da es sonst auch immer schnell wieder schoen war. Gestern waren wir an einem huebschen Park mit Schloss vorbeigekommen, dahin wollen wir heute und uns die Anlage richtig ansehen. Trotz oder vielleicht auch wegen des dauernden Nieselregens sind die Pflanzen besonders kraeftig in den Farben.



Da wir einige Unterstaende finden, wo wir im Trockenen die wohltuende Ruhe (wir sind, hier im Park fast ganz alleine) geniessen, ist dies trotz des Regens ein angenehmer und erholsamer Tag. Morgen muessen wir wieder weiter und das gibt es wieder einige Kilometer zu fahren.

Als wir unseren Vermietern am Abend sagen, dass wir noch ueber den Lake Distrikt fahren wollen, warnt dieser uns "There it is very busy". Was das heisst, sollten wir dann noch erfahren.

22. Tag
Dunoon - Gourock - Ayr - Castle Douglas - Gretna Green - Penrith (297 km)

Zunaechst muessen wir mit der Faehre auf die andere Seite des Firth of Clyde. Der Clyde ist der Fluss, der durch Glasgow fliesst. Nach Glasgow sind es hier nur noch ca. 10 km und das ueber die Autobahn. Das ueberlassen wir aber lieber den armen Menschen, die dort arbeiten muessen.

Wir biegen nach Sueden ab und fahren wieder einmal an der Kueste entlang ueber Ardrossan, nach Stevenson. Hier geraten wir dann doch noch auf eine Autobahn, die die Orte an der Kueste umgeht. Bei Ayr endet diese Strecke und wir koennen wieder auf unseren geliebten, leeren Nebenstrassen fahren.

Wir verlassen hier auch die Kueste und fahren quer durch Strathclyde und durch Galloway ueber Dalmelington, Carsphair, St. John's Town of Dalry bis Castle Douglas. Beinahe waeren wir wieder am Meer gelandet aber wir merken noch gerade rechtzeitig, dass wir nach Dumfries muessen. Ab hier ist dann die Einsamkeit erstmal zu Ende und bis an die schottische Grenze bei Gretna Green (der Schmied war frueher der Schrecken aller Eltern minderjaehriger Englaender), begleiten uns massenweise Lkws und auch Pkws, die es ausgesprochen eilig haben. Vor lauter Schreck landen wir schon wieder auf einer Autobahn, die wir aber schon bald wieder verlassen, um auf der nicht so belebten parallelen Landstrasse bis Penrith zu fahren. Von hier aus koennen wir morgen unseren Ausflug in den Lake Distrikt unternehmen.

Anfang   Hinweg    Englands Norden, Schottlands Sueden   Edinburgh    Stirling    Speyside und Grampians   Culloden   Isles of Lewis and Harris   Isle of Skye   Entlang der Westkueste    Heimfahrt    Ende

23. Tag
Rundfahrt durch den Lake-District (130 km)

Wir fahren zunaechst von Penrith, das am Rand des Lake-Districts, direkt an der Autobahn liegt, am dem Fluesschen Eamont und am ersten See Ulls Water entlang.

Dann geht es stetig aufwaerts zum hoechsten Pass Englands. Unterwegs wundern wir uns, dass wir schon Vollgas geben aber unsere Tachonadeln nicht ueber 60 km hinausgehen. An der Passhoehe, auf 1.476 feet! sehen wir dann den Grund. Die Steigung auf den letzten paar Kilometern betrug 18 %.


"Hospiz" am hoechsten

Pass Englands
Auf der Passhoehe gibt es sogar ein "Hospiz", wie in den Alpen, heisst hier allerdings Inn, mit Restaurant, Andenkenladen und Schafstall hinterm Haus. Nach einer kurzen Pause geht es auf der anderen Seite wieder genau so steil hinunter.

Wir freuen uns ueber die einsame und gemuetlich zu fahrende Strasse, da holt uns auf einmal die Zivilisation wieder ein. Ploetzlich an der Einfahrt nach Windermere stehen wir im Stau!! Das ist wirklich das erste Mal in diesen Wochen hier auf der Insel.

Wir schaffen es aber doch bis ans Ufer des Sees, stellen dort unsere Roller ab und machen eine Fahrt mit einem der Ausflugsdampfer nach Ambleside am anderen Ende des Sees. Als wir nach der Mittagszeit wieder zurueck nach Windermere kommen, stehen an den Schiffsanlegestellen richtige Schlangen.

Da uns hier eindeutig zu viele Menschen sind, fluechten wir wieder in die Einsamkeit der nordenglischen Berge. Wir muessen uns zunaechst durch den Verkehr bis Ambleside kaempfen, aber dann ist die Strasse wieder fast leer.

Es geht noch zum Derwent Water und nach Keswick, hier ist wieder mehr Betrieb aber nicht so schlimm wie in Windermere. Von hier geht es sogar mit einem kleinen Stueck Autobahn, wieder zurueck nach Penrith.

Der Lake District ist dann doch etwas anders als die Seenlandschaften bei uns in Norddeutschland oder in den Alpen. Die Seen hier liegen alle rund um die Curian Mountains. Im Sommer, besonders an Wochenenden und in der Ferienzeit, "tobt hier der Baer" aber in der Gegend rundum ist alles menschenleer. Rund um die Seen gibt es auch etliche Hotels und viele Camping-Plaetze. Jetzt wissen wir auch, was unser Schotte mit "very busy" gemeint hat.

24. Tag
Penrith - Harrogate (175 km)

Heute muessen wir auch vom Lake-District Abschied nehmen. Es geht immer weiter Richtung Sueden und dem Ende unserer Ferien zu, wir haben noch 3 Tage, bis das Schiff uns wieder in auf den Kontinent faehrt.

Erstmal muessen wir ein Stueck die A 66 entlang fahren, die York mit dem Lake-District verbindet. Aber, als die Strasse dann bei Brough vierspurig wird, biegen wir nach Sueden auf die kleinen Nebenstrassen ab. Nahe Kirkby Stephen haben wir dann die Strasse und die Landschaft wieder fuer uns. Nach ein paar Kilometern ist die Grenze des Yorkshire Dales National Park erreicht, den wir bis Skipton, an der suedlichen Grenze durchqueren wollen. Durch menschenleeres Gebirge kommen wir wieder auf eine belebtere Strasse, die uns ueber Hardraw und Askrigg nach Aysgarth fuehrt. Dann geht es wieder direkt nach Sueden ueber Kettlewell nach Skipton. Von hier aus sind es nur noch ein paar km bis Harrogate. Hier wollen wir die letzten 2 Naechte bleiben.

Wir waren schon recht frueh hier aber Wolfgang hatte etwas Wichtiges in Penrith bei unserem B&B liegen lassen. Er musste sich dann direkt nach unserer Ankunft noch einmal auf den Weg zurueck machen, hat aber die 300 km - ueber die Autobahn - in ein paar Stunden schnell und heil hinter sich gebracht.

Nach soviel fahren, haben wir dann am Abend noch ein Erlebnis der besonderen Art. Wir waren in den letzten Tagen hier in England nicht besonders beim Essen verwoehnt worden, sondern fast alle die Vorurteile gegen die englische Kueche waren erfuellt worden. Aber an diesem Abend waren wir Pizza essen. Wir glaubten da kann man nicht viel falsch machen. Die Pizza, die uns an diesem Abend in einem kleinen Restaurant in der Naehe des Kongress-Zentrums serviert wird, haette in Italien oder im Tessin, nicht besser sein koennen. Wir haben schon viele gute gegessen, aber diese hier war eine der besten!

25. Tag
Besichtigung Fountains Abbey (46 km)

Als wir beim Fruehstueck sassen und uns mit anderen Gaesten und der Vermieterin unterhalten haben, wurden wir gefragt, wie lange wir denn schon in England waeren. Wir antworteten wahrheitsgemaess nur fuer ein paar Tage auf dem Hin- und Rueckweg nach Schottland, da waeren wir etwa 3 Wochen gewesen. Da bekamen wir etwas verschaemt von unserer Vermieterin zur Antwort das waere fuer sie dasselbe. Wir haben uns dann ueberlegt, ob das die Schotten auch so sehen (sh. 6. Tag).

Eigentlich wollten wir heute auf Besichtigungstour nach York fahren aber Wolfgang ist gestern im Vorbeifahren an einem Schild zu einer alten Abtei vorbeigekommen und will es heute, nach der Fahrerei gestern, etwas ruhiger angehen lassen.

Fountains Abbey & Studley Royal gehoeren heute dem National Trust of England. Die Anlage besteht aus einem wunderschoen angelegten englischen Landschaftsgarten mit der riesigen Ruine der alten Abtei, einigen Teichen z.T. mit Wasserspielen und einem Wildpark mit jeder Menge Damm- und Rotwild.



der Grundriss


Es gibt auch eine huebsche Teestube, in der man aber auch Kaffee bekommt und englischen Kuchen. Als wir dort waren, war jedoch die Teestube bis auf den letzten Platz besetzt. Man kann aber auch dann draussen sitzen und sich an einem Schalter selbst bedienen. Jedoch wird hier draussen der Kaffee und, was fuer einen Englaender offensichtlich viel schlimmer ist, der Tee in Plastikbechern serviert. Am Nebentisch hatte sich eine, offensichtlich gut betuchte englische Familie niedergelassen. Der Vater hat mit aller seiner Autoritaet, sogar mit dem Geschaeftsfuehrer per Handy, versucht seinen Tee in einer ordentlichen Tasse zu bekommen und nicht in "rubbish" (zu deutsch: Muell). All seine Aufregung hat ihm aber nichts genutzt. Die Leute liessen sich nicht erweichen. Zum Schluss ist die ganze 5-koepfige Familie abgezogen. Somit gab es keinen Umsatz fuer den Kiosk.

Am Abend gibt es keine Experimente! Heute wird noch einmal Pizza gegessen. Die gestern war kein Zufallstreffer, heute ist sie genau so gut.

26. Tag
Harrogate - York (mit Stadtbesichtigung) Hull (123 km)

An unserem letzten Tag verlassen wir frueh unser Quartier und haben so Zeit, uns noch die schoene alte Stadt York anzusehen. Die Stadt lohnt sich wirklich, beim naechsten Mal werden wir wohl etwas mehr Zeit einplanen oder gleich im Anfang hier Station machen.

Zum Mittagessen bekomme ich zwar nicht den gewuenschten Yorkshire Pudding aber wenigsten Roastbeef. Allerdings macht dies der englischen Kueche wieder alle Ehre. So ausgetrocknet und "gut" durchgebraten gibt es das in Deutschland eigentlich nicht.

Von York aus sind es nur noch rund 40 km bis Hull. Unser Schiff wartet schon auf uns und als wir unsere Roller einmal vertaeut haben, gibt es kein zurueck mehr. Kurz nach 18.00 Uhr legt das Schiff ab und wir dampfen wieder Richtung Heimat ab.


wir lassen die schoene "Insel" hinter uns

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27. Tag
Zeebruegge - Krefeld (316 km)

Nach einer ruhigen Nacht auf der Faehre kommen wir morgens ausgeruht wieder in Zeebruegge an. Da heute erst Freitag ist, und wir somit noch einen Tag "uebrig" haben, beschliessen wir da auch das Wetter schoen ist, einen anderen Weg nach Hause zu fahren als den Hinweg und unterwegs noch meine Mutter in Krefeld zu besuchen.

Wir fahren zunaechst wieder ueber Maldegem, unserer ersten Uebernachtungsstation, dann in Richtung Antwerpen. Nichts Boeses ahnend fahren wir, um die Stadt zu vermeiden auf die Autobahn. Viel Schlimmeres an Verkehr haben wir bisher nicht erlebt. Jeder kennt ja von den deutschen Autobahnen die belgischen LKW-Fahrer, bei uns treten die Gott sei Dank nur vereinzelt auf. Hier gibt es nur solche. Offensichtlich duerfen die auch zu Hause 100 oder schneller fahren und alle haben es sehr eilig, die Strasse hier ist uebrigens 8-spurig ausgebaut. Als wir etwa die Haelfte des Rings um Antwerpen hinter uns haben, kommt von rechts die Autobahn aus Bruessel, auch mit 4 Fahrspuren in unsere Richtung. Da heisst es fuer uns nur noch Augen zu und durch!!

Irgendwie haben wir das hinter uns gebracht, ohne an oder unter einem Laster zu kleben. Aber schon nach einem kurzen Stueck in unsere Richtung haben wir die Nase endgueltig voll 3 ½ Wochen allein auf der Strasse und dann das. Wir verlassen die Autobahn und weiter geht es durch das belgische Flachland ueber Herentals, Geel, Overpelt und Neerpelt, bis wir an den Zuid Willems vaart kommen, einem Stichkanal an den Mastricht-s-Hertogenbosch-Kanal. An diesem schoenen Kanal entlang fahren wir ueber Weert nach Venlo. Von dort kennen wir den Weg nach Krefeld aus "Jugendtagen" als man noch von Holland nach Deutschland "geschmuggelt" hat.

28. Tag
Krefeld - Laemmerspiel (314 km)

Morgens geht es zunaechst ueber Schnellstrassen von Krefeld ueber Neuss nach Koeln, dann ueber den Rhein und dann nach Siegburg um ueber Limburg und Bad Camberg und am Feldberg im Taunus (diesmal nicht hinauf sondern) vorbei ueber Bad Homburg nach 4 Wochen wieder nach Hause zu kommen.

Am liebsten wuerden wir ja eigentlich morgen wieder losfahren, so viel Spass hat uns die Reise gemacht. Aber leider koennen wir uns nur noch morgen am Sonntag ausruhen und am Montag hat uns der Alltag wieder.

Aber der naechste Urlaub kommt bestimmt !!

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