In die schweizer Kantone Schwyz und Zug

Wir haben uns im September 10 Tage Urlaub genehmigt und wollen einmal wieder in die Schweiz, diesmal nicht so hoch hinaus sondern nach Einsiedeln. Am ersten Tag wollen wir bis kurz vor den Bodensee, dann 5 Tage in Einsiedeln bleiben und zum Schluß, als Entspannung vom "Kurvenfahren" noch nach Bad Urach ins Thermalbad.

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1. Tag - Läm - Kisslegg (425 km)

Gegen 7:00 Uhr geht es los, zunächst über Seligenstadt und über die Schnellstraße nach Miltenberg. Dort beginnt dann der geruhsamere Teil. Wir fahren über Eichenbühl und Hardheim nach Tauberbischofsheim. Von dort über die B 290 nach Bad Mergentheim, dann auf der B 19 immer in Richtung Süden durchs Hohenloher Land über Dörzbach, Künzelsau, Schwäbisch Hall, bis Gaildorf. Dort biegen wir ab auf die B 298 nach Schwäbisch Gmünd. Hier sind wir schon im Einzugsgebiet von Stuttgart. Da heißt es nach der richtigen Straße suchen, denn hier führen alle Straßen bzw.Wegweiser nicht nach Rom sondern in die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg.

Wir finden aber doch schnell den richtigen Weg über Unterbettringen, Degenfeld nach Lauterstein. Eigentlich wollen wir im Biker-Gasthof Ställe Mittagessen da ist jedoch am Mittwoch leider geschlossen. Also müssen wir hungrig weiterfahren in Richtung Süssen, finden aber doch schnell einen schönen Gasthof mit herrlicher Aussicht in Richtung Albaufstieg. Vor Süßen, bei Donzdorf, biegen wir von der B 466 wieder ab auf eine schöne Strecke nach Geislingen. Von Geislingen halten wir uns Richtung Autobahn A 8. Bei der Anschlußstelle Merklingen überqueren wir die Autobahn und fahren weiter bis Blaubeuren.

Hier sollte man eigentlich eine Pause einlegen und die Klosterkirche und vor allem den "Blautopf", die eindruckvollste Quelle der Schwäbischen Alb mit einer durchschnittlichen Schüttung von 2.230 Liter/Sekunde besichtigen. Weiter führt uns der Weg über die Schwäbische Alb, durch Schelkingen, Ehingen an der Donau und Biberach an der Riß. Wir folgen von dort der B 465 über Hochdorf und Bad Wurzach bis Dipoldshofen.

Dann müssen wir auf kleinen und kleinsten Straßen unser Hotel in der Nähe von Kisslegg suchen. Es geht an kleinen Weihern vorbei über Rötsee, Reipertshofen und Dörfchen die auf keiner Karte stehen nach Kisslegg-Haslach zum Landhotel Zerlaut. Ein nettes Hotel, dass vor allem für Familien mit Kindern ideal ist, es gibt ein eigenes Schwimmbad und die Kinder können Reiten lernen.

Der Chef des Hotels Zerlaut fährt übrigens auch Motorrad, er kann gute Tips für Fahrten in die Umgebung geben. Der Nachbar ist ein Biobauer.

2. Tag - Kisslegg - Einsiedeln (170 km)


Morgenstimmung in Oberschwaben

Nach einem reichhaltigen Frühstücksbüffet machen wir uns wieder auf den Weg. Zunächst müssen wir nach Kisslegg, dann wieder durch kleine Dörfer wie Weilers, Karsee, Spiegelhaus, Mittelwies und Ebersberg nach Neukirch und Tettnang (der Hopfen ist schon überall abgeerntet). Von hier aus ist dann Friedrichshafen gut ausgeschildert. Die Fähre ist gerade abgefahren, so haben wir noch Zeit in Ruhe unsere Fahrkarten zu kaufen und uns noch ein Weilchen am Bodensee auf einer Bank zu sonnen. Dann bringt uns die nächste Fähre schnell über denn See nach Romanshorn. Der Zoll ignoriert uns mit unseren Motorrädern, wie fast immer.

Von Romanshorn geht es über die 14 über Amriswil und Erlen bis Bürglen, hier biegen wir von der Hauptroute ab über Mettlen und Wuppenau nach Wil. Dorf finden wir schnell den Weg über die Autobahnüberführung nach Rickenbach um dann über Kirchberg auf den Hulftegg (953 m) zu gelangen. Von hier hat man einen wunderbaren Blick auf die Umgebung und schon auf den Zürichsee. Als nächstes geht's wieder bergab auf die Straße nach Rapperswil am Zürichsee.

Rapperswil gehört noch zum Kanton St. Gallen und hat eine unter Denkmalschutz stehende Altstadt. Sehenswert sind das Schloss, Pfarrkirchen, das Rathaus und die Rosengärten. Eine andere Sehenswürdigkeit, über die wir den Zürichsee überqueren, ist der Seedamm (1358 als Holzbrücke, seit 1878 aus Mauerwerk errichtet. Am Ende des Damms bzw. auf der anderen Uferseite liegt dann Pfäffikon im Kanton Schwyz. Von hier folgen wir den Wegweisern auf den Etzel-Pass (950 m). Von Pfäffikon aufwärts mit einer Steigung von 15% dann hinter der Passhöhe mit der St. Meinrads-Kapelle und einem Gasthaus geht es mit 20% Gefälle zur Teufelsbrücke und dem Geburtshaus des Naturforschers Paracelsus hinunter. Die Straße ist sehr eng, aber der Weg lohnt sich, weil man unterwegs wunderbare Aussichten auf den Zürichsee und später auf den Sihlsee und Einsiedeln mit den umgebenden Bergen hat.


Am See noch ein Stück vorbei bis zum Einsiedler Vorort Gross, und wir finden schnell unsere Ferienwohnung auf dem Bauernhof der Famile Kälin, wo wir die nächsten Tage bleiben wollen.

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3. Tag - Rundfahrt Zuger See (110 km)

Heute wollen wir nach Zug, der kleinen aber feinen Hauptstadt des gleichnamigen Kantons. Von Einsiedeln fahren wir hinunter nach Biberbrugg. Von dort müssen wir lt. Karte zunächst über die Hauptstraße bis Sattel, um dann am Ägerisee vorbei über Oberägeri nach Zug zu kommen. Wir biegen also in Bieberbrugg (830 m) auf die Hauptstraße ein, aber kurz danach gibt es einen Wegweiser über Raten nach Oberägeri. Natürlich nehmen wir diese "Abkürzung". Es geht auf einer schmalen Straße steil bergauf, bis wir oben in Raten (1.077 m) auf einem riesengroßen leeren Parkplatz mit Restaurant landen.

Hier oben hat man eine herrliche Aussicht auf die Umgebung und vor allem auf den tief unten liegenden See. Genau so steil wie hinauf geht es auch wieder hinunter direkt nach Oberägeri (735 m), einem hübschen Ferienort. Über die Uferstraße fahren wir dann bis zum unteren Ende des Sees, nach Unterägeri von dort führt uns die Straße dann direkt hinunter nach Zug (425 m).

Zug hat eine sehr schöne Altstadt, direkt am See, aber auch eine noble Einkaufsstraße, für all die Leute, die das Steuerparadies Zug und seine Briefkästen zu schätzen wissen. Aber nicht nur für die ist Zug sehens- und besuchenswert. Allein schon die vielen guten Restaurant am Seeufer und die Promenade sind einen Besuch wert.

Der Fastnachtsbrunnen Das bemalte Rathaus Die Uferpromenade mit Schiffsanlagesstelle

Auch kann man von hier mit dem Schiff eine Rundfahrt auf dem See, bis nach Arth-Goldau und wieder zurück, machen. Wir machen nur einen Stadtrundgang und setzen uns dann in eins der Fischrestaurants am Seeufer und genießen die Sonne. Bevor wir weiterfahren besorgen wir uns noch eine Original Zuger Kirschtorte, die wir am Nachmittag unterwegs verspeisen wollen.

Nach dem Essen geht es zunächst in Richtung Cham, um unterwegs im Industriegebiet Chollermühle bei der Brennerei Etter vorbeizuschauen. Etter ist eine der vielen größeren und kleineren Brennereien zwischen Zugersee und Vierwaldstätter See. Es gibt in der Gegend sogar extra eine Kirsch-Straße, an der man, je nach Jahreszeit, in verschiedenen Betrieben Kirschen in all Ihren Formen probieren kann. In den Brennereien werden allerdings nicht nur Kirschen gebrannt sondern alle möglichen Früchtchen, die in der Umgebung wachsen. Aber Vorsicht, nach so einer Versuchsreise nicht mehr aufs Mopped!! Die Produkte könnten zu mutig machen, und die Straßen hier sind nicht ohne. Wir probieren nicht, wir wissen schon was wir wollen und machen uns nach dem Besuch wieder auf den Weg über die Landstraße am See entlang bis Arth-Goldau und dann nach Schwyz (517 m). Ein wenig oberhalb der Stadt, auf dem Parkplatz der zur Zeit stillgelegten Rotenflue-Bahn, mit Aussicht auf die Mythen und in der Ferne die Rigi machen wir halt, um unsere Kirschtorte zu verspeisen.

Wir hatten gedacht, das sie auch Kirschen enthalten würde, das schon, aber nur in flüssiger Form! Der Bisquitteig in der Mitte ist regelrecht getränkt damit. Zwei kleine Stücke können schon fast gefährlich werden. Darum essen wir den leckeren Kuchen nicht ganz sondern heben uns noch etwas für den nächsten Tag auf. Zumindest können wir jetzt gut Kurven fahren!! Das brauchen wir auch, denn es geht nun bergauf auf die Ibergeregg (1406 m). Von hier oben hat man nochmal eine schöne Aussicht auf den Lauerzer, den Zuger und den Vierwaldstätter See. Von nun an geht es nur noch bergab über Oberiberg, Unteriberg an den Sihlsee (890 m).

4. Tag - Rundfahrt Sursee - Einkaufstag Calida (185 km)

Heute müssen wir die weiteste Strecke fahren. Wir wollen zum Einkaufen nach Sursee. Wir haben uns dafür ein schöne, aber doch möglichst kurze Strecke ausgesucht, da heute am Samstag, der Fabrikverkauf von Calida nur bis 13.00 Uhr geöffnet ist.

Wir fahren von Einsiedeln wieder hinunter nach Biberbrugg, dann nach Schindellegi. Hier biegt der direkte Weg über Hütten und Menzingen nach Zug ab. Leider gibt es eine Umleitung, die aber zum Glück durch eine sehr schöne Gegend mit Hügeln und kleinen Seen führt, auch die Straßenführung ist nicht zu verachten, eine Kurve nach der anderen. Hier zwischen 700 und 800 m Höhe scheint die Sonne, aber als wir nach Zug kommen liegt dort dicker Nebel über dem See, der uns auch durch die Stadt und bis hinter Cham begleitet. Erst später wird es etwas besser. Wir fahren dann über die Haupstraße, die Richtung Luzern führt und biegen davon bei Honau ab und erreichen den Sempacher See über Inwil, Eschenbach und Rain. In Sempach erwischen wir die eigentlich falsche Straße am nördlichen Ufer, die geht aber direkt am See vorbei bis Sursee. Nur noch durch die Stadt Richtung Oberkirch, dann stehen wir bei Calida vor der Tür.

Nach einem ausgiebigen Einkauf haben wir erst mal Hunger und fahren nochmal nach Oberkirch hinein. Bei einer Pizzeria bestellen wir ahnungslos jeder eine Portion Spaghetti, die ist dann so groß, das wir beide unterwegs passen müssen, hier muß man wohl auch Sportler satt bekommen (z.B. Schwinger oder Hornusser o.ä.).

Nach dem Essen fahren wir zunächst den gleichen Weg bis Eschenbach zurück. Dann erwischen wir irgendwie die richtige Ecke nicht und es geht durch kleine Dörfer wie Will, Ballwill, Atwil nach Sins, dann ist Zug wieder ausgeschildert. Um nicht wieder die Umleitung fahren zu müssen und weil wir noch reichlich Zeit haben, biegen wir zum Ägerisee ab und fahren dieses mal ganz entlang über Morgarten, wo die Schweizer eine ihrer größen Schlachten für Ihre Freiheit gegen die Habsburger gekämpft haben.


Bei Sattel erreichen wir dann die Hauptverbindungsstrasse zwischen Vierwaldstätter und Zürichsee. Die Orte und die Gegend - zum Teil Hochmoorgebiet sind wunderschön - der Verkehr weniger. Wir sind froh, als wir Biberbrugg erreichen und wieder ins ruhigere Einsiedelner Tal abbiegen können.

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5. Tag - Engelberg - Titlis

Wir wollen heute hoch hinauf, auf den Titlis, der fehlt uns noch in unserer Sammlung der Schweizer Aussichtsberge.

Der kürzeste Weg führt über Oberiberg nach Brunnen, aber hier ist heute ein Mountainbikerennen, das "Ironbike", da sind einige Strecken gesperrt. Also müssen wir wieder die stark befahrene Strecke über Biberbruck und Sattel bis nach Schwyz nehmen. Von hier geht es dann nach Brunnen und Gersau. Es dauert nicht lange, dann kommt schon die Fähre und bringt uns auf die andere Seiten des Vierwaldstätter Sees nach Beckenried. Bis Stans (425 m) fahren wir am See entlang dann immer bergauf nach Engelberg (1004 m).

Auf dem Weg nach Engelberg, den Titlis immer im Blick

Die Seilbahnstation ist sehr gut ausgeschildert. Hier ist ein riesiger Parkplatz, der aber heute nicht übermäßig besetzt ist. Aber an der Kasse treffen wir auf internationales Publikum: Chinesen, Japaner, Brasilianer, Argentinier, Russen, aber auch Deutsche und ein paar Schweizer wollen mit nach oben. Viele fahren nur bis zu einer der Stationen Gerschnialp oder Trübsee um von hier eine schöne Wanderung zu unternehmen. Wir lassen uns aber von der großen Gondel zunächst bis Stand (2428 m) und dann mit der Rotair - der ersten drehbaren Luftseilbahn der Welt - bis auf den Titlis hinaufbringen (Bergstation 3.020 m).

Der Titlisgipfel ist noch etwas höher und mit 3.239 m der höchste Gipfel der Zentralschweiz. Die Bergstation ist in mehrern Etagen in den Berg gebaut, mit verschiedenen Restaurants und Geschäften. Im Winter, bis ins Frühjahr hinein, kann man hier oben Skifahren. Von der Aussichtsplattform hat man bei klarem Wetter eine herrliche Rundumsicht, Richtung Vierwaldstätter See, die Innerschweizer und die Berner Alpen und nach Süden fast bis ins Tessin bzw. nach Italien.

Heute ist die Sicht leider nur Richtung Norden einigermaßen frei. Aus dem Berner Oberland kommen große Wolkenberge über das Titlismassiv, die nur ab und zu einen Blick auf die Berner Alpen mit dem "Dreigestirn" Eiger, Mönch und Jungfrau zulassen. Es ist deutlich zu spüren, dass schlechteres Wetter im Anmarsch ist.


auf der einen Seite schönes Wetter

auf der anderen dicke Wolken


Der Buddha vom Titlis

Geisterstimmung

Schön hier - Oder?

Am Trübsee scheint noch die Sonne

Nachdem wir uns an Wolken und Landschaft sattgesehen haben, fahren wir bis zum Trübsee hinunter, bekommen noch ein spätes Mittagessen und machen uns dann wieder auf den Weg ganz hinunter, wo unsere Mopeds den ganzen Tag auf uns gewartet haben. Zu spät dürfen wir nicht hier wegfahren, die letzte Fähre ab Beckenried geht im September schon um 18.00 Uhr und wir haben ja noch ein ganzes Stück zu fahren.

Zurück fahren wir die gleiche Strecke wie am Morgen, da dies die schnellste Verbindung ist, aber auch weil am Ibergeregg wegen des Mountainbike-Rennens immer noch teilweise gesperrt ist.

6. Tag - Einsiedeln und Busrudfahrt in der näheren Umgebung

Was wir gestern am Titlis schon gesehen haben, und was auch der Wetterbericht gemeldet hat, heute ist das Wetter nicht so schön und es sieht nach Regen aus. Wir lassen unsere Mopeds heute "im Stall" und fahren mit dem Bus nach Einsiedeln hinein. Da gerade eine Messe in der Kirche stattfindet, machen wir zunächst mal einen Stadtrundgang und sehen uns die alten zum Teil bemalten Häuser und die Geschäfte an. Dann versuchen wir's nochmal in der Klosterkirche. Für uns ist die Einsiedelner Klosterkirche eine der schönsten Barockkirchen überhaupt. Was uns besonders gefällt ist, dass sie nicht wo überladen und verspielt ist, wie viele Barockkirchen in Bayern oder Österreich. Aber um die Kirche richtig und in Ruhe zu besichtigen sollte man sich vorher genau erkundigen, wann keine Gottesdienste oder Gebetszeiten sind. Man wird dann nämlich freundlich aber bestimmt hinausbefördert. Sehenswert im Kloster ist besonders auch die Bibliothek mit über 120 000 Handschriften und der Fürstensaal mit seinen Ausstellungen. Die sind aber nur mit einer Führung zu besichtigen.

Wir suchen uns in Einsiedeln noch ein nettes Restaurant zum Mittagessen und machen dann einen Spaziergang zum Bahnhof, mal sehen, wo man so hinfahren kann. Da es jetzt anfängt zu regnen, steigen wir in den erstbesten Bus und der Fahrer verkauft uns eine 2-Stundenkarte. Die Fahrt geht auf "unserer" Seite am Sihlsee vorbei bis nach Oberiberg-Laucheren. Die Endhaltestelle ist gleichzeitig die Talstation zum Hoch-Ybrig. Hier ist aber nichts los, bei dem Wetter kein Wunder. Wir fahren wieder zurück bis Euthal - einem kleinen Ort am Sihlsee, um auf der anderen Seite des Sees wieder zurückzufahren. Der Fahrer gibt uns aber den Tipp, mit dem Bus in den wir steigen wollen, zuerst noch die Strecke nach Ochsenboden zu fahren. Hier gibt es einen schönen Golfplatz und an der Endhaltestelle eine Waffen- und Munitionsfabrik, wo die Gewehre für die Schweizer Armee entwickelt und hergestellt werden. Gerade ist wohl Feierabend, darum brauchen wir nicht alleine zurückzufahren. Die Fahrt geht nun durch das Tal zurück und anschließend auf der anderen Seite des Sees über Willerzell und über den Staudamm wieder zurück nach Einsiedeln. Dann sind genau unsere 2 Stunden um. Wir genehmigen uns noch einen Kaffe und machen uns dann wieder mit dem Bus auf den Heimweg nach Gross. Trotz Regen am Nachmittag war dies ein schöner und ausgefüllter Tag.

7. Tag - mit Bus und Zug nach Schwyz

Auch heute ist das Wetter nicht viel besser, deshalb beschließen wir, nicht aufs Moped zu steigen sondern mit dem Bus in die Kantonshauptstadt, nach Schwyz zu fahren. Wir kaufen uns in Einsiedeln am Bahnhof eine "Tageskarte Schwyz". Damit kann man den ganzen Tag in dem kleinen Kanton mit öffentlichen Verkehrsmitteln herumfahren. Damit wir dies ausnutzen können, aber auch weil der Zug gerade weg ist, setzen wir uns in den Bus nach Biberbrugg, wo wir sowieso umsteigen müssen. Der hält dann unterwegs noch in den kleinen Dörfer des Einsiedler Tals.

Von Bieberbrugg geht dann der Zug über Arth-Goldau zum Bahnhof Schwyz-Seewen, der Bahnstation von Schwyz. Von dort geht es zunächst mit dem Bus zum Mythen-Center. Ein kleines aber schönes Einkaufszentrum am Standrand von Schwyz. An der gleichen Bushaltestelle muß man aussteigen, wenn man ein Schweizer Taschenmesser im "Fabrikverkauf" erstehen will. Der Bus hält nämlich direkt vor der Haustür von Victorinox.

Wir essen noch im Einkaufszentrum günstig zu Mittag und machen uns dann mit dem Bus auf den Weg in die Altstadt von Schwyz mit seinem spätbarocken Dorfplatz mit den schön bemalten Häusern. In Schwyz kann man auch das Bundesbriefarchiv besuchen, in dem die Gründungsurkunden der Schweiz zu sehen sind. Außerdem gibt es hier einige gemütliche Cafes, die es zu besuchen lohnt. Nach einem schönen Stück Kuchen und einer großen Tasse Kaffee machen wir uns wieder auf den Weg zum Bus und fahren über Ibergeregg - und Oberiberg zurück nach Gross.

Es bleibt uns an diesem Abend dann gerade noch Zeit unsere Sachen zu packen. Denn am nächsten Tag müssen wir uns schon wieder auf den Heimweg machen.

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8. Tag - Einsiedeln - Bad Urach (268 km)

Heute morgen heist es dann wieder "aufsatteln". Wir verabschieden uns noch von unseren netten Vermietern und hoffen, das die Fahrt nicht so sehr feucht wird, denn die Wolken hängen immer noch in den Bergen fest.

Zunächst fahren wir über Einsiedeln, Biberbrugg nach Pfäffikon und wieder über den Damm im Zürichsee nach Rapperswil. Zunächst fahren wir den gleichen Weg, den wir gekommen sind über Rüti, Wald und Fischenthal bis Steg. Von hier wollen wir aber nicht über Hulftegg nach Wil sondern fahren auf der Bundesstraße 15 weiter bis Turbental. Weil wir dann aber irgenwie die richtige Straße verpasst haben, müssen wir über winzige Sträßchen über Schlatt, Hofstetten nach Elgg. Hier kommen wir wieder auf die Bundesstraße und fahren über Aadorf nach Frauenfeld. Von dort über einen schönen Höhenzug auf einer landschaftlich sehr schönen Strecke über Warth und Herdern nach Stein am Rhein. Kurz von der Rhein- und Grenzüberschreitung machen wir noch Mittagspause in dem netten Bahnhofsgasthaus in Eschenz.

Dann geht es über den Rhein, bei Ohningen über die Grenze, die hier als EU-Außengrenze kaum zu erkennen ist, und weiter über den Schlener Berg nach Radolfzell. Hier kennen wir uns ja aus, von mehrerer Fahrten vorher, und finden schnell den Weg an Bodman vorbei nach Stockach und dann über Mühlingen nach Meßkirch. Hier geraten wir dann auf eine Schnellstraße (B 32), der wir aber folgen um an Siegmaringen und Veringenstadt vorbei nach Gammertingen zu kommen. Hier biegen wir dann ab auf die B 313, die uns über Trochtelfingen nach Engstlingen führt. Dann geht es noch ein Stück über die Schäbische Albstraße über St. Johann nach Bad Urach unserem Ziel für heute.

Wir haben schon vorher ein Zimmer in dem gemütlichen Hotel Buck gebucht, wo wir auch ein reichhaltiges schwäbisches Abendessen bekommen.

9. Tag - Bad Urach - Thermalbad

Am letzten Tag unseres Urlaubs wollen wir einen "Wellnes-Tag" einlegen und uns von den "anstrengenden" Fahrten erholen. Wir setzen uns morgens in den Ortsbus und fahren damit zum Thermalbad. Mit Schwimmen, Sauna und Ausruhen verbringen wir den ganzen Tag. Vor dem Abendessen machen wir noch einen Rundgang durch die Stadt mit den vielen schönen Fachwerkhäusern.

10. Tag - Bad Urach - Lämmerspiel

Gleich nach dem Frühstück machen wir uns auf den Weg - das Wetter ist jetzt wieder etwas besser - wir haben noch ein ganzes Stück vor uns und wollen die schönen Teilstrecken und die Sonne auf unserer Rückfahrt noch genießen und nicht gleich durchrasen.

Von Bad Urach fahren wir über Erkenbrechtsweiler - Beuren - Owen/Teck und Dettingen nach Kirchheim. Von hier wird die "Wegsuche" dann etwas kritisch, ist aber besser ausgeschildert als wir dachten. Es geht über Notzingen und Hochdorf nach Reichenbach an der Fils. Wenn man jetzt links abbiegt kommt man nach Stuttgart. Wir fahren aber weiter immer Richtung Norden über Schorndorf, Rudersberg, Murrhardt und Mainhardt nach Pfedelbach. Hier müssen wir noch einen kurzen Abstecher zu unseren Freunden von der Hofmetzgerei Hack auf dem Lindelberg machen und für Mittag- und Abendessen einkaufen. Von dort fahren wir hinunter nach Öhringen, dann über Westernbach - hier wird mit unseren Einkäufen Mittagspause gemacht - Zweiflingen, über den Kocher nach Jagsthausen.

Ein kleines Stück fahren wir an der Jagst entlang bis Widdern, dann führen uns kleine Straßen durch den Odenwald über Unterkessach - Adelsheim - Osterburken - Bofsheim nach Walldürn. Wir halten uns an die Limesstraße bis Amorbach, dann ab Weilbach an die Fachwerkstraße über Vielbrunn nach Bad König. Den restlichen Weg über Höchst, Großumstadt und Babenhausen nach Hause finden unsere Mopeds schon fast alleine.

Fazit

Irgendwie hatten wir wieder mal das Gefühl, wir haben einiges gesehen, aber soviel nicht gesehen, dass wir unbedingt nochmal einige unserer Stationen besuchen müssen. In der Umgebung von Einsiedeln gibt es noch etliches Schöne abzufahren. Vor allem haben wir uns für das nächste Mal aufgrund des Wetters den Pragelpass aufgehoben. Da wir Urnerboden und Klausen ja schon kennen und für sehr schön befunden haben, muss der Pragel demnächst sein. Aber auch Hoch-Ybrig und Ibergeregg, wo wir dauernd im Regen oder Nebel steckten, müssen nochmal besucht werden. Man muß nicht immer nur in die hohen schweizer Berge, die niedrigeren, auch die Pässe hier im Unterland, sind nicht zu verachten. Die Steigungs- und Kurvenstrecken sind zwar nicht so lang, aber wie am Hulftegg, nach Raten oder am Etzel mit seinen 20 % um so knackiger. Vor allem gibt es hier immer wieder schöne Aussichten - besonders auch auf die vielen großen und kleinen Seen. Da haben wir bestimmt noch einiges verpasst.

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Copyright © 2006 by Ursula Stoever.