Dolomitenpässe und einige andere

Bei vielen Fahrten haben wir festgestellt, dass auf fast allen Motorrädern ein Aufkleber vom Timmelsjoch klebt. Und wir waren immer noch nicht da! Das musste sich ändern, darum wurden wieder mal für 2 Wochen auf Tour gegangen.

Die Strecke soll am ersten Tag über Bundesstraßen bis ins Allgäu führen, dann übers Timmelsjoch nach Antermoia am Würzjoch. Etwa eine Woche lang wollen wir die umgebenden Pässe und Orte erkunden, dann über den Gavia nach Bormio und gemütlich durch Graubünden und den Bodensee nach Hause touren.

1. Tag Mühlheim - Missen/Allgäu (445 km)

Am frühen Morgen, um ca. 6.30 Uhr geht es los, zunächst über die "Schnellstraße" von Lämmerspiel bis Miltenberg am Main, dann über Eichenbühl, Hardheim nach Tauberbischofsheim, auf die B 290 über Lauda/Königshofen, Bad Mergentheim, Blaufelden, Crailsheim und Ellwangen nach Aalen. Dort wechseln wir auf die B 19 Richtung Heidenheim und Herbrechtingen. Weil zum Ersten an diesem verregneten Sonntag nicht viele Leute unterwegs sind, und wir uns die komplizierte Umfahrung oder Durchfahrt durch Ulm sparen wollen, geht es ein Stück über die Autobahn bis nach Senden.

Wir wechseln hier über die Iller und machen in Oberkirchberg erst mal Mittagspause. Kurz hinter der Brücke finden wir das Gasthaus "Bräuhaus", hier kann man bei schönem Wetter auch draußen sitzen. Es gibt Kässpätzle mit einem Riesensalatteller. Dabei ist auch ein ausgezeichneter, warmer, schwäbischer Kartoffelsalat, wie wir ihn noch nie gegessen haben!!

So gut gestärkt fahren wir jetzt immer am Fluss entlang in Richtung Süden. Die Straße berührt kaum Dörfer, sodass wir gut vorankommen. Leutkirch streifen wir nur am Rand, erst in Isny geht es in den Ort hinein. Wir biegen hier auf den B 12 nach Kempten, die wir bis Weitnau benutzen, dann brauchen wir nur noch ein kleines Stück und wir sind in Missen, wo wir im Brauereigasthof Schäffler Schäffler eine gemütliche Unterkunft, ein leckeres Abendessen und ein ausgezeichnetes naturtrübes Bier bekommen.

2. Tag Missen - Antermoia (355 km)

Heute stehen uns einige "Höhen und Tiefen" bevor. Es geht gleich gut los als wir sozusagen zum "einfahren" von Missen eine Umleitung über Feldwege fahren müssen unter anderem mit einem Gefälle von 18%. Wir sind aber doch schnell über Immenstadt und Sonthofen nach Hindelang (825 m).

Hindelang

von oben

unterm Dunst

Hier wird es langsam erst, der erste Pass steht an, am Oberjoch (1.178 m), wo wir auch die erste Grenze überschreiten, nach Österreich. Leider ist immer noch das gleiche regnerische Wetter wie gestern und wir können die schöne Aussicht über das Allgäu nicht genießen. Vom Oberjoch geht es dann durchs Tannheimer Tal und den Gaichtpaß (1.093 m) hinunter nach Weißenbach am Lech (887 m). Wir fahren nun ein Stück das Lechtal hinauf, bis Elmen (ca. 900 m), wo die Straße zum Hahntennjoch (1676 m) abzweigt.

Schon von Abzweig aus sieht man, wie sich die Straße steil am Berghang hinaufzieht. Die einschlägigen Zeitschriften u.a. empfehlen, die Straße nur bei schönem Wetter zu befahren. Diesem Rat sollte man unbedingt folgen. Bei unserer Fahrt war es zwar nur feucht, aber wenn man weiter ins Tal hineinfährt, sieht man die Überreste der letzten Muren oder Lawinenabgänge, und man kann sich vorstellen, wie das hier aussieht, wenn ein Gewitter über dem engen Tal niedergeht. Sogar bei halbwegs trockener Straße haben wir auf unserer Fahrt hinauf und vor allem später hinter dem Pass - in den steilen kahlen Geröllfeldern - viele Steine auf der Straße umfahren müssen.

Durch das trübe und leicht regnerische Wetter ist die Umgebung recht unheimlich, fast gespenstisch. Die Fahrt ist aber trotzdem empfehlenswert vor allem wegen der grandiosen Landschaft, die man hier fast alleine genießen kann (Autofahrer wagen sich hier auch nicht so viele hoch, weil die Straße eng und teilweise auch schön steil ist). Am anderen Ende des Passes liegt Imst (828 m). Hier ist wieder reichlich Verkehr von all denen, auch LKWs, die über den Fernpass oder aus Richtung Innsbruck und Landeck kommen. Wir biegen auch in Richtung Innsbruck ab, aber schon nach ein paar Kilometern zweigt dann die Straße in das Ötztal ab, der wir bis auf den Passo del Rombo, bei uns besser bekannt als Timmelsjoch, folgen. Unterwegs wird, vor dem großen Aufstieg, noch einmal zum Mittagessen in Sölden (1362 m) halt gemacht. Eigentlich hatten wir uns auf die Bergwelt der Ötztaler und Stubaier Alpen gefreut, aber die Berge verstecken sich in Nebel und Wolken.

Kurz nach Sölden geht es dann wirklich richtig bergauf, auch die Kurven werden steiler und enger. Unterwegs kommt noch die Abzweige der Ötztaler Gletscherstraße, das Venter Tal und der Abzweig nach Obergurgl. Bei schönem Wetter sicher lohnend, heute fährt man hier aber nur in den Nebel hinein - also lassen wir das lieber. Für die letzten paar Kilometer bis zum Pass knöpfen uns die Österreicher dann noch 8,- € ab, dafür gibt es aber wenigstens den Aufkleber, der uns noch fehlt. Als wir auf der Passhöhe (2491 m) durch den Tunnel kommen, geht endlich die Sonne auf. Obwohl es hier oben ganz schön kalt ist, wird es doch endlich freundlicher.

Hier sind wir schließlich in Italien und damit eben auf der Alpensüdseite. Kurve um Kurve arbeiten wir uns dann hinunter bis nach Sankt Leonhard (ca. 700 m). Hier kann man, wenn man will nach rechts nach Meran abbiegen. Wir wollen nicht, sondern fahren in Richtung Sterzing und dürfen deshalb noch über den Jaufenpass (2094 m) fahren. Der hat zwar auch viele, viele Kurven, man hat aber das Gefühl langsam doch in den Süden zu kommen, obwohl dieser auch im Winter gesperrt ist und nach Nord-Osten führt. Von Sterzing aus quälen wir uns, es scheint gerade Feierabend zu sein, dann über die Brenner-Bundesstraße in Richtung Brixen. Vor Brixen stehen wir dann im Stau und müssen, weil wir nicht wissen, wo es jetzt weiter geht, warten, bis wir endlich einen Abzweig in Richtung St. Andrä - Palmschoß entdecken.

Es geht noch ein Stück durch die Altstadt von Brixen, dann sind wir wieder fast allein auf der Straße. Hier fahren um diese Uhrzeit anscheinend nur ein paar Einheimische. Verständlich, wenn man die enge steile Straße hinauffährt. Bei Palmschoß gibt es noch eine Seilbahnstation, die Straße wird noch schmäler und wir haben schon Angst, dass wir uns verfahren haben, dann sehen wir aber einen Wegweiser zum Würzjoch. Noch hier hinüber, dann geht es nur noch bergab. Die Straße ist immer noch sehr eng und wir sind froh, dass wir hier nicht Auto fahren müssen, hier passt wirklich nur ein Auto hin, bei Gegenverkehr gibt es Probleme! Dieses letze Stück bringen wir schnell hinter uns, da es auch schon dunkel zu werden beginnt. Im Hotel Pütia, in Antermoia finden wir für die nächsten Tage eine schöne Unterkunft mit einem überragenden Ausblick von unserer Dachterrasse.

3. Tag Ruhetag (50 km)

Das Wetter ist heute sehr schön, trotzdem sind wir morgens zu faul und können uns nicht aufraffen, nach den beiden anstrengenden und regnerischen Fahrtagen gleich wieder aufs Moped zu steigen. So genießen wir zunächst einmal die südliche Sonne. Genau das Richtige nach dem garstigen Wetter zu Hause und unterwegs.

Am Nachmittag halten wir es dann doch nicht mehr aus, da wir aus langsam - trotz reichhaltigem Frühstücksbuffet - Hunger haben und fahren zunächst die Würzjochstraße bis zum Ende bei St. Martin. Hier gibt es auch eine Tankstelle, damit unsere Roller jetzt mal was zu trinken bekommen.

Das Museum ist in dem Kirchgebäude,
rundherum verläuft die Paßstraße in Kehren
zum Würzjoch aufwärts oder ins Dorf abwärts
nach St. Martin im Thurn ins Abteital

Der Tag ist ja noch nicht zu Ende, also fahren wir noch ein Stückchen in Richtung St. Virgil in Enneberg und biegen dann von der Furkelpass-Straße ab hinein nach Zwischenwasser. Ein kleines hübsches Dorf mit einer riesigen, wunderschönen Barock-Kirche. Schräg gegenüber der Kirche finden wir ein kleines Café, in dem wir draußen auf der Terrasse ein großes köstliches Stück Apfelstrudel mit Vanillesoße vertilgen. Danach machen wir uns wieder auf den Rückweg. Weil es hier so schön ist, nehmen wir uns vor, hier noch einmal hin zu kommen und dann über den Furkelpass weiterzufahren.

4. Tag erste Sella-Runde (185 km)

Bei erneut schönem Wetter haben wir vor gleich am Anfang die die "Sella-Runde" zu fahren, dann haben wir unsere "Pflichttour" erledigt, alles andere können wir dann in Ruhe als "Kür" gemütlich angehen lassen.

Wir fahren zunächst wieder nach St. Martin ins Abteital hinunter dann über Pedratsches und Stern/La Villa in Richtung auf den Wintersportort Corvara (1511 m), kurz vorher in Pescosta biegt die Straße auf das Grödner Joch (2121 m) ab. Hier ist gerade eine Baustelle und wir müssen uns zwischen PKWs, LKWs und Radfahrern hinter einem deutschen Touristenbus im Dieselqualm den Pass hinaufquälen.

Oben angekommen finden wir nicht einmal einen Parkplatz für unsere beidem Roller. Also möglichst schnell gleich weiter die andere Seite wieder hinunter zum Plan de Gralba . Hier kommen wir auf die Straße aus dem Grödnertal auf das Sellajoch (2213 m). Der Verkehr ist hier auch nicht viel weniger. Anscheinend ist heute, obwohl Mittwoch allgemeiner Bus und PKW-Treffpunkt hier oben. Nach einer kurzen Pause fahren wir weiter und haben bald die Nase von voll so vielen Autos.

Aussichten auf die Sella-Gruppe Teil 1

Statt weiter zum Pordoijoch zu fahren, biegen wir ab auf die Straße nach Canazei (1463 m) und fahren von dort zum Fedaia-Pass (2056 m) mit seinen vielen Tunneln, unterhalb der schneebedeckten Felsen der Marmolada. Der herrliche Blick auf das Massiv mit dem davor liegenden kleinen Stausee entschädigt uns ein wenig für die Automassen der Sella.

hier gibt es eine

auf einem kleinen Huegel

gelegene Pizzeria mit Gartenwirtschaft

Von hier geht es dann hinunter nach Caprile, einem netten kleinen Ort, in dem wir unser Mittagessen einnehmen, bei dem eine ordentliche Portion Pasta nicht fehlen darf.Ein kleines Stück geht es die Hauptstraße entlang talaufwärts bis in Richtung Falzarego dann entdecken wir aber ein Schild zum Passo Giau. Diesen kleinen "Umweg" wollen wir nicht auslassen. Durch ein landschaftlich sehr schönes Tal geht es auf die Passhöhe (2230 m). Hier oben sind wir dann schon fast wieder alleine. Die Abfahrt ist nicht ohne, sehr kurvig und bis zu 17 % Steigung bzw. Gefälle. Die schöne Straße endet ein Stück oberhalb von Cortina d'Ampezzo, bei Pocol (1527 m) von hier hat man aber bereits einen schönen Ausblick auf die Stadt.

Wir fahren heute nicht ganz hinunter sondern biegen nach links ab auf den Passo di Falzarego. Auf der Passhöhe biegt dann eine kleinere und weniger befahrene Straße über den Passo di Valparola (2192 m) nach Stern/La Villa ab, wo wir unsere Runde beschließen und nun wieder das Abteital hinauf über St. Martin unseren Urlaubsort Antermoia erreichen.

Passo di Falzarego

5. Tag Ritten - Sarntal - Penser Joch (230 km)

Heute ist es geplant auf die andere Seite der "Brennerautobahn" zu fahren. Nach dem Frühstück geht es zunächst über das Würzjoch hinüber, dann nicht wie auf der Hinfahrt nach Brixen sondern durch das landschaftlich sehr schöne Villnößtal nach Klausen. Kurz bevor man das Tal erreicht hat man eine wunderbare Aussicht ins Tal. Die Temperaturen steigen je tiefer man kommt. Aber wir bleiben nur eine kurzes Stück auf der viel befahrenen Parallelstraße zur Autobahn, dann biegen wir ab steil hinauf auf einer ganz schmalen Straße nach Barbian. Über ein "Sträßchen, zwar asphaltier, aber gerade mal so breit, dass ein PKW hier fahren kann, geht es dann über kleine Dörfer wie Kollmann, Saubach, Lengmoos und Kolbenstein bis Oberbozen. Hier ist die Bergstation der Seilbahn von Bozen. Die Aussicht auf die Stadt Bozen und das Tal tief unter uns ist grandios. Bis Kolbenstein müssen wir dann wieder zurück um dann über den Ritten, wie das Hochplateau hier heißt, auf das sich die Bozener im Sommer bei der Hitze im Tal zurückziehen, auf die Straße durch das Sarntal zu gelangen. Die Straße kommt von Bozen hier herauf und führt durch grüne Wiesen und kleine Orte wie Sarnthein, St. Valentin und St. Johann auf das Penser Joch (2215 m). Von der Passhöhe ist es dann leider nicht mehr weit, bis die Herrlichkeit ein Ende hat und es wieder hinunter in die geschäftige Industriestadt Sterzing geht.

Heute wollen wir aber nicht in Brixen wieder im Stau stehen und erwischen die Straße durchs Pustertal, die nach Bruneck führt. Aber auch hier ist uns zu viel Verkehr, darum biegen wir bei Vintl auf eine "Höhenstraße ab und fahren über Terenten und Issing nach Kiens. Hier hat uns die Hauptstraße wieder. Bei Sankt Lorenzen verlassen wir wieder das Pustertal und biegen in unser Gadertal (Val Badia) ein. Nach ein paar km werden wir wegen einer Baustelle auf eine "Panoramastraße" umgeleitet nach Montal. Wir fahren brav in der Autoschlange den Berg hinauf (überholen ist hier nicht! nur Platz für ein Auto!) bis Montal. Dann weisen die Umleitungsschilder wieder nach unten. Wir sehen aber im letzen Moment noch einen Wegweiser nach Antermoia und folgen diesem natürlich, weil wir denken dies ist eine Abkürzung. Aber wie das mit Abkürzungen halt so ist, die Straße wird immer enger, wir glauben schon wir haben uns verfahren, da steht aber schon wieder ein Schild nach Antermoia, also müssen wir richtig sein.

Wie ein Wanderweg führt das Sträßchen durch Wiesen und Wald. Zweimal kommen uns Autos entgegen, einmal der Elektriker mit seinem Bus und die Post. Da wird's sogar für uns eng. Nach ein paar Haarnadeln im Wald kommen wir schließlich durch Onach und nach Welschellen dort wird die Straße dann ein wenig breiter, weil hier auch der Schulbus fährt. Zum Glück nicht heute Abend. Es ist aber von hier nur noch ein kleines Stück, bis wir wieder in Antermoia sind. Eine wirklich lohnende "Abkürzung" immer wieder gibt es herrliche Ausblicke ins Tal.

6. Tag zweite Sella-Runde

Die "Sella-Runde" anders herum, mit Umwegen, so ist die Tour heute geplant. Es geht morgens über St. Martin nach Corvara und über den Campocolongo (1875 m). Die Busse scheinen noch nicht wach zu sein, oder der Pass wird nicht so oft befahren. Jedenfalls ist hier nicht so viel Betrieb wie beim ersten Mal. Auch am Pordoijoch (2239 m) ist der Verkehr noch erträglich. Zwischen Pordoi- und Sellajoch biegen wir auf die Straße nach Canazei und fahren durchs Fassatal bis Pozza und dann über den Karerpass (1745 m).

Aussichten auf die Sella-Gruppe Teil 2

An König Laurins Rosengarten vorbei geht es dann über den Nigerpass (1690 m). Auch diese Strecke ist ein Stück der Großen Dolomitenstraße. So groß und so befahren ist die Straße aber nicht. Über St. Cyprian und Tiers kommen wir an eine Ecke, wo rechts eine kleine Straße abbiegt, an der ein Schild steht: 28% Steigung. Die muss natürlich gefahren werden, aber so steil kommt sie uns dann doch nicht vor. Die Einheimischen wollen wohl nicht, dass hier so viele Leute fahren!! Hier oben ist es nämlich wunderschön. Durch bunte Blumenwiesen führt der Weg über Prösels und ums nach Völs am Schlern mit seiner schönen Barock-Kirche. Weiter geht es über Seis am Schlern nach Kastelruth. Die Kastelruther Spatzen sind uns aber nicht über den Weg gelaufen, sie waren wohl auf Tournee. Dafür haben wir eine Pizza gegessen, die wir eher woanders als in Italien vermutet hätten, die schmeckte nach Tiefkühlpizza von der "günstigen" Sorte. Der Espresso muss und dann dafür entschädigen. Auf die Seiser Alm können wir leider nicht fahren, die Straße nur morgens und abends befahren werden darf.

der Schlern


mit seinen verschiedenen


Gesichtern

Also weiter über den Panider Sattel nach St. Ulrich. Im Grödnertal haben wir von etwa 25 Jahren einen unserer ersten Urlaube verbracht. Das Tal hat sich unserer Meinung nach sehr sehr sehr zu seinem Nachteil verändert. Oder sind wir nur zu verwöhnt?? Also schnell weg hier! St. Ulrich hat uns schon geschockt, weil es hinter einer großen Mauer verschwindet und der Verkehr, wie wild daran vorbei fließt. Die beiden anderen Orte, St. Christina und Wolkenstein sind aber noch schlimmer. Hier fließt der Verkehr mitten durch den Ort, direkt an den Hotels vorbei. Jetzt noch über das Grödner Joch und das Val Badia hinauf und schon sind wir wieder in St. Martin und in Antermoia.

7. Tag Antholz - Drei Zinnen

Weil uns an unserem Ruhetag die Fahrt nach Enneberg so gut gefallen hat, wollen wir diese heute wiederholen und dann noch weiter ins Antholzer Tal und in einem Bogen an den 3 Zinnen vorbei.

Wir fahren das erste Stück unsere "Abkürzung" bis Wellschellen und dann hinunter nach Zwischenwasser und von hier nach Enneberg. Enneberg besteht aus mehreren Dörfern, der Hautport ist St. Virgil, durch den auch die Straße auf den Furkelsattel (1759 m) führt. Im Winter ist hier ein riesiges Skigebiet rund um den Kronplatz, mehrere Seilbahnen führen dort hinauf. Vom Furkelsattel geht es auf der anderen Seite wieder hinunter nach Olang wieder ins Pustertal.


vom Furkelsattel hat man eine

schöne Aussicht ins Pustertal

Gleich müssen wir aber wieder links abbiegen um das Antholzertal entlang zu fahren. Am Ende des Tals kann man über den Staller Sattel (2052 m) über die Grenze nach Osttirol (Österreich). Der Verkehr am Staller Sattel ist zeitlich geregelt, es geht immer abwechselnd in einer Richtung. Wir kehren an der "Warteschlage" um, da uns eine Rundfahrt Defereggental bis nach Lienz und wieder durchs Pustertal zu weit ist, nur hin und zurück erscheint uns nicht lohnend.

Aber etwas anderes müssen wir hier noch besichtigen, das Biathlonstadion am Antholzer See. Wir haben auch noch Glück und können einen jungen Finnen mit seinem Vater hier trainieren sehen. Immer eine kleine Runde auf Rollerski und dann zum Schießstand, und das immer wieder. Das Schießergebnis aber bringt nicht nur uns zu dem Schluss, dass der junge Mann noch etwas üben muss, bevor er unsere Jungs "Fischer, Gross, Greis und Co." schlagen kann!

Leider müssen wir das schöne Antholzer Tal, das rechts und links von herrlichen Wiesen und kleinen Dörfern gesäumt ist, wieder zurückfahren und biegen dann wieder auf die Straße durch das Pustertal ein. Weiter geht der Weg bis Toblach. Hier müssen wir an der großen Käserei abbiegen, um zu den Drei Zinnen und dem Misurina See zu gelangen. Hier legen wir in einem kleinen Restaurant abseits der Hauptstraße aber mit Seesicht eine Mittagspause ein.

Das "ruhige Ende" des Misurina Sees

Danach geht es über dem Passo Tre Croci (1805 m) nach Cortina d' Ampezzo, der Winter-Olymiastadt von 1956. Hier ist aber im Sommer nicht so viel los. Darum und weil es langsam spät wird, fahren wir weiter zum Passo di Falzarego, um über den Valparola wieder zu unserem Hotel zu gelangen.

8. Tag Würzjoch

Heute ist unser letzter Tag hier in Antermoia. Da wir uns morgen so langsam auf den Rückweg machen wollen, wollen wir unseren Mopeds und uns noch ein wenig Ruhe gönnen. Wir fahren nur auf das Würzjoch - unseren Hausberg - hinauf und stellen unsere Roller hier oben ab. Da hier oben im Winter Ski gefahren wird, gibt es auch einige Restaurants und jetzt im Sommer viele Wander- und Spazierwege, die auch von vielen Italienern genutzt werden.

Es gibt sogar einen Wanderweg, der an den Geisler Spitzen vorbei bis ins Grödnertal bzw. auf das Grödner Joch führt. So weit wollen wir aber nicht!! Wir machen nur einen Spaziergang unterhalb der steilen Felsen und kehren dann auf dem Rückweg in der Fornela Alm ein. Dort gönnen wir uns zunächst einen Speckteller, unseren ersten obwohl die eine Südtiroler Spezialität ist. Dann laufen an uns immer wieder lecker riechende in Fett ausgebackene Teigtaschen vorbei. Wir erkundigen uns danach und erhalten die Auskunft, das diese auf ladinisch "Tutres" heißen und es diese mit Sauerkraut, mit Spinat oder mit süßer Mohnfüllung gibt. Also müssen wir noch die mit Mohn unbedingt als Nachtisch probieren. Sie schmecken noch besser, als sie riechen. Aber leider gibt es diese Spezialität nur hier am Sonntag, sind aber super gut und einen Sonntagsausflug auf das Würzjoch allemal wert.



"Die Geisler Spitzen"

Vollgestopft mit so guten Sachen machen wir uns dann auf den Rückweg. Leider warten im Hotel ja auch unsere "Koffer" auf uns und wollen gepackt werden.

9. Tag Antermoia - Val di Fiemme (Fleimstal) - Mezzana (225 km)

Nach dem Frühstück sind unsere Roller schnell gepackt und wir machen uns auf den Weg. Zunächst wieder hinunter nach St. Martin und Corvara über der Campocologno und das Pordoijoch nach Canazei. Von dort geht es durchs Fassatal und durch das Val die Fiemme, durch so bekannte Wintersportorte wie Predazzo, Tesero (wo der amerikanische Pilot die Seilbahn gekappt hat) und Cavalese. Auf der Abfahrt nach Auer im Eisacktal machen wir noch eine kleine Pause bei Monta, um die herrliche Aussicht auf das tief unten liegende Tal mit seinen Weinbergen, Obstbäumen und der Autobahn zu genießen. Das Tal kreuzen wir, aber nur um gleich auf der anderen Seite des Tals wieder bergauf zu fahren, zum Kalterer See. Hier ist es unerträglich heiß und voll. Trotzdem legen wir hier eine kleine Mittagspause ein, bevor es weitergeht auf den Mendelpass (1363 m).

Nach der "Passhöhe" wird es dann endgültig italienisch. Hier kommt man ins Trentino, es wird nicht mehr so viel deutsch oder ladinisch gesprochen. Man bemerkt aber den Unterschied auch an der Architektur. Die Häuser sehen hier schon wieder ganz anders aus. Die Straße führt uns und die Weinberge von Fondo, Cloz, Revo und am Lago San Giosina vorbei. Der Himmel hier in den Bergen hängt voll dicker schwarzer Wolken. Es scheint nicht mehr lange zu dauern, bis sich ein ordentliches Hitzegewitter entlädt. So langsam machen wir uns deshalb auf die Suche nach einer Unterkunft und kommen dabei durch Caldes und Male und kommen auch an einer Abzweigung nach Madonna die Campiglio vorbei. In Mezzana finden wir dann ein Hotel das uns gefällt. Wir haben gerade unser Gepäck auf dem Zimmer und die Roller in der Garage als es anfängt zu schütten wie aus Kübeln. Nach einer halben Stunde ist es aber vorbei und gut abgekühlt, sodass wir noch einen Rundgang durchs Dorf machen können. Wir finden eine Käserei, wo wir uns für den nächsten Tag mit Käse eindecken. Eine andere Spezialität scheint hier aber auch Schokolade zu sein, davon gibt es hier nämlich auch eine ganze Menge einheimische, unter anderem mit Chili - richtig scharf!! Außerdem darf, wie überall in Italien der Wein und der Grappa nicht fehlen, Letzterer wohl auch aus einheimischer Produktion, für Wein ist es hier auf ca. 800 m schon zu hoch.

10. Tag Mezzana - Samedan/Engadin (175 km)

Die Straße führt uns an diesem Morgen durch einige größere und kleinere Dörfer immer bergauf, bis es ein ganze Stück nur noch durch Wald geht. Leider auch einige km hinter einem LKW her, der uns seine Dieselabgase ins Gesicht bläst. Zum Überholen ist der LKW auf der stark ansteigenden Straße mit immer wieder Gegenverkehr für uns zu schnell. Plötzlich tauchen vor uns Hochhäuser auf. Ich habe zuerst gedacht ich bin im falschen Film. Aber auf der Passhöhe des Tonale (1883 m) ist eine große Skistation, mit großen Hotels und Ferienwohnungsanlagen und riesigen Parkplätzen. Ich hoffe darauf, dass Wolfgang mal anhält, damit man dieses "Elend" fotografieren kann und den LKW los ist, aber der scheint nicht schnell genug hier wegzukommen.

Also weiter hinter dem LKW her, bis wir endlich kurz von Ponte die Legno zum Gavia-Pass abbiegen können. Der ist zum Glück für LKW zu schmal. Das erste Stück ist recht harmlos und schön ausgebaut. Aber plötzlich ist die Straße nur noch halb so breit. Ab hier kann man den Weg als Motorradfahrer genießen, wenn man nicht so schnell fährt, wie die Gruppe, die uns an der engsten Stelle überholen muss.

Hier ist gerade Platz für zwei Motorräder oder ein Auto. Einige Enduros werden vielleicht bedauern, dass der Gavia für die Tour des France asphaltiert wurde, das tut aber der Schönheit der Landschaft keinen Abbruch. Auf dem Weg nach oben wird es immer kühler und man kann schon fast den Schnee riechen.

Oben auf der Passhöhe (2618 m) liegt dann tatsächlich noch ein wenig Schnee, der bei dem Gewitter gestern gefallen ist. Die Autofahrer, die aussteigen, bibbern ganz schön und machen schnell, dass sie in die Kneipe oder wieder ins Auto kommen. Wir sind zwar warm angezogen aber trotzdem geht der Wind ganz schön durch unsere Jacken. Ganz gemütlich machen wir uns nach einem etwas längeren "Fotohalt" auf den "Abstieg" am Pass-See vorbei durch das schöne Gavia-Tal nach Santa Caterina (1780 m).

Hier hat uns die Zivilisation dann zurück und es ist nicht mehr weit bis Bormio (1217 m). Von hier könnte man, wenn man wollte, aufs Stilfser Joch oder zum Umbrail. Da waren wir aber schon, also wollen wir nicht. Wir wollen durchs Valdidentro über den Passo die Foscagno (2291 m) zunächst in unser "Stammristorante" Al Dos in Trepalle (2000 m) zum Mittagessen, dann weiter über den Passo d'Eire (2208 m) nach Livigno (1816 m).

Dort wird noch ein wenig eingekauft und ausgeruht um dann über die Forcula die Livigno (2315 m) in die Schweiz einzureisen. Dann geht es noch über den Bernina (2328 m) und hinunter ins Engadin. In Samedan finden wir ein schönes Zimmer in Hotel zur Post, wo wir uns für die nächsten 3 Nächte niederlassen.

11. Tag Ruhetag (0 km)

Heute sollen unsere Roller sich ausruhen nach der anstrengenden Fahrt über viele Berge und Täler in den letzen beiden Tagen. Wir machen eine gemütliche Wanderung am jungen Inn entlang - mit Einkehrschwung im "Müsella" in La Punt, in dem wir auch im Winter mit Langlaufski regelmäßig einkehren - bis nach Zuoz, wo wir uns am Golfplatz noch ein großes Eis gönnen. Dann lassen wir uns mit dem Bus wieder nach Samedan bringen.

12. Tag Rundfahrt Flüela - Davos - Albula (175 km)

Genug ausgeruht! Heute wird wieder gefahren. Wir müssen mit unseren "Großen" schließlich auch die beiden Pässe Flüela und Albula fahren, wo wir mit unsere "Kleinen" schon gewesen sind (sh. mit 50 ccm .....) .

Von Samedan fahren wir zunächst gemütlich am Inn entlang durch die Brail-Schlucht nach Zernez (wo die Ofenpass-Straße abbiegt) und nach Susch (1426 m). Von hier geht die Straße gleich steil hinauf auf den einsamen Flüelapass (2383 m) und gleich weiter nach Davos (1560 m). Hier wird der Destillerie Kindschi ein Besuch abgestattet. Hier kann man sich mit Bünder Kräuterschnäpsen und anderem Hochprozentigen für den Winter eindecken. Aber vorsicht! Die Schweiz ist nicht EU also nur 1 Liter pro Person!! Bei so viel Auswahl kann die Entscheidung schwer fallen.

Durch die vielen kleineren und größeren Örtchen, die zu Davoser Talschaft gehören, wie Frauenkirch, Glaris und Monstein fahren wir bis Tiefencastel (851 m) um zu tanken. Ein kleines Stück die Hauptstraße zurück und die Zufahrt zum Albulapass ist erreicht. Die teilweise spektakuläre Strecke führt an der berühmten Eisenbahnstrecke mit den vielen Kehrtunnels und Brücken wie zum Beispiel bei Filisur (1032 m) vorbei nach Bergün und Preda, dem letzten Ort im Tal. Der Zug fährt hier in den Tunnel und kommt bei Bever ins Engadin. Wir dürfen über den landschaftlich herrlichen Weg über die Passhöhe (2312 m) nehmen, um dann durch das Val d'Alvra nach La Punt hinunterzukommen. Da es noch früher ist als gedacht, machen wir noch einen kleinen Abstecker nach St. Moritz zum "Shoppen", schließlich müssen wir morgen auch etwas essen, bei dem schönen Wetter wollen wir uns nicht in ein Restaurant setzen sondern uns einige leckere Sachen mitnehmen.

13. Tag Samedan - Bodman/Bodensee (325 km)

Leider heißt es morgens Abschiednehmen vom schönen Engadin. Aber wir haben ja noch ein schönes Stück vor uns. Zunächst - weil es so schön war - fahren wir über den Albula. Von der Passhöhe geht's fast nur noch bergab. Wieder über Bergün und Filisur geht es dann über Lenzerheide nach Chur, von dort durchs Rheintal über Sargans und Buchs nach Altstätten. Und dann haben wir doch noch "einen" gefunden. Von Altstätten (425 m) geht es in vielen Kurven und Kehren hinauf auf den Ruppen-Pass (1003 m). Bei so viel Sonne, herrlichen Bergen und einem unvergleichlichen Blick bis zum Bodensee müssen wir einfach hier oben Mittagspause machen. Nur schwer können wir uns wieder trennen aber wir müssen irgendwann ja doch weiter. Über St. Gallen, Gossau, Bischofszell, Bonau und durch das idyllische am Untersee gelegene Gottlieben fahren wir bei Stein am Rhein wieder nach Deutschland hinein. Offensichtlich finden viele andere Leute den Bodensee auch schön und wir suchen eine ganze Weile nach einem bezahlbaren Zimmer, ganz schön schwierig. Zu guter Letzt rufen beim Naturfreundehaus im Bodman, wo wir im letzten Sommer schon einmal waren, an, und haben Glück, es ist noch ein Zimmer für heute und morgen frei.

14. Tag Schiffchenfahren !!! (0 km)

Wenn wir am Bodensee sind, müssen wir auch immer eine Rundfahrt auf dem Bodensee machen. Dabei kann man richtig abschalten. Leider sind wir zu dumm zum Fahrplanlesen und den Bus, mit dem wir fahren wollten, fährt am Samstag nicht. Wir lassen uns davon aber nicht ärgern und laufen von Bodman bis immer am See entlang zur Marienschlucht. Die Schlucht selbst ist wegen Steinschlag gesperrt, aber es gibt dort auch eine Schiffsanlegestelle. Zum Glück ist dieser Weg, obwohl asphaltiert, nur für Fußgänger und "Anlieger" frei, nicht einmal Radfahren ist hier erlaubt. Nach einer halben Stunde Wartezeit, die wir uns mit ein Paar Würstchen vom dortigen Kiosk "versüßen", kommt dann unser Schiff, das uns nach Überlingen bringt.

In Überlingen ist eins der vielen Feste, die im Sommer überall rund um den See stattfinden. Da wir bis zur Weiterfahrt nach Konstanz eine Stunde Zeit haben, bummeln wir über das Fest und holen uns gegenüber der Schiffslände noch ein Eis, das wir gemütlich in der Sonne genießen. Mit dem Schiff geht es dann auf Rundfahrt über den Überlinger See.

Auf dem "Schwäbischen Meer"
Anlegestelle an der Mainau
   drehende Statue am
   Konstanzer Hafen

Auf dem Hinweg halten wir an der Mainau, hier ist heute reichlich Betrieb, in Meersburg und in Konstanz. Auf dem Rückweg hält das Schiff dann öfter, um die vielen Mitfahrer aussteigen zu lassen. Wir haben, bis wir wieder in Überlingen sind, über eine halbe Stunde Verspätung aber das letzte Schiff nach Bodman wartet noch auf uns und so können wir am Abend noch einmal den nördlichen Teil des Überlinger Sees genießen.



letzte Station  -  Bodmann   -  

15. Tag Bodman - Lämmerspiel (465 km)

Mit Frühstück und Moped-packen beeilen wir uns, da unser Heimweg doch ein großes Stück zu fahren ist. Von Bodman geht es über Stockach und Engen zum Hegaublick mit seiner wunderbaren Aussicht auf die Umgebung und den Bodensee. Viel Zeit zum Pause machen haben wir nicht, aber einen letzen Blick müssen wir uns schon gönnen.

Die Fahrt geht immer über die Bundesstraße am Rand des Schwarzwaldes entlang über Geisingen, Donaueschingen - Schwenningen - Rottweil, Horb, Nagold und Calw nach Pforzheim. Kurz vor Pforzheim in Unterreichenbach finden wir ein gutes altmodisches badisches Restaurant, wo wir Mittagessen.

Von dort fahren wir durch den Kraichgau und das Zabergäu über Bretten, Eppingen und Sinsheim nach Neckargemünd, wo wir den Neckar überqueren und ab Eberbach den nächsten Weg durch den Odenwald fahren wollen. In Erbach geraten wir in den den "Feierabendverkehr" des Wiesenfestes. Das Stück bis Michelstadt geht nur im Schritt-Tempo. Zu allem Überfluss fängt es hier, nachdem es den ganzen Tag schon trüb war, auch noch an zu regnen. Wir nehmen aufgrund des Verkehrs dann den Umweg über Amorbach und Miltenberg in Kauf, um dann über die Schnellstraße über Seligenstadt abends gegen 19.00 wieder zu Hause anzukommen.

Fazit

Eine Reise in den bergigen Norden Italiens lohnt sich für motorisierte Zweiradfahrer immer. Als wir dort waren, hatten auch viele Italiener Urlaub und da es in den Bergen nicht so heiß ist wie zum Beispiel in der Ebene, kommen auch viele nur übers Wochenende hier hoch. Darum sind einige Gebiete und Strecken sehr überlaufen bzw. von Autos und Reisebussen überfüllt.

Den größten Kulturschock haben wir im Grödnertal erlebt. Vor über 20 Jahren haben wir im Sommer hier schon mal Urlaub gemacht. Da war es eigentlich schon sehr belebt, aber doch noch in einem Rahmen, den man auch von anderen bekannten Urlaubsorten gewohnt ist. Aber jetzt ist es hier nur noch laut und hektisch durch die vielen Autos, die durchs Grödnertal fahren. Früher gab es hier sehr viele Holzschnitzer, die wirklich schöne Sachen gemacht und verkauft haben. Die Holzschnitzer gibt es zwar heute auch noch, aber das, was wir in St. Christina und Wolkenstein im Fenster gesehen haben, war lieblos gearbeitet oder Kitsch. Vielleicht haben wir aber in der Hektik auch nur in die falschen Schaufenster gesehen?!

Trotz allem hat es uns gefallen. Unser Hotel und die Umgebung Würzjoch, Antholzer Tal und Cortina waren nach unserem Geschmack, aber die andere Seite in Richtung Eisacktal und Sellagruppe war nicht das, was wir aus Frankreich und der Schweiz in den Alpen gewöhnt sind. Jenseits des Eisacktals wird es wieder ruhiger. Die Fahrt über den Ritten und durchs Sarntal aufs Penser Joch war sehr schön und beschaulich. Die Strecke scheinen die Autofahrer noch nicht zu kennen, Gott sei Dank! Auch unser Rückweg jenseits der Menschenmassen von Kaltern war wieder sehr schön.

Copyright © 2006 by Ursula Stoever.